Wo sind die Frauen in Führungsgremien?

Auf 100 Männer kommen nur 7,14 Frauen

45 Frauen zu 630 Männer – so das Geschlechterverhältnis in den Geschäftsleitungen börsenkotierter deutscher Unternehmen. In der Schweiz ist das Verhältnis der Geschlechter noch unausgeglichener.

Die Führungsgremien der grössten börsenkotierten Unternehmen in Deutschland sind trotz politischem Druck häufig reine Männerdomänen. Der Frauenanteil auf Stufe Geschäftsleitung wächst nur langsam, wie eine am Montag veröffentlichte Auswertung der Beratungsfirma Ernst & Young EY zeigt. Demnach arbeiten zum 1. Januar 2017 in den 160 börsenkotierten Unternehmen nur 45 Geschäftsleiterinnen. Das seien sechs mehr als ein Jahr zuvor. In rund 76% der deutschen Geschäftsleitungen sitzen ausschliesslich Männer.

Den 45 Frauen stehen laut der Analyse 630 männliche Geschäftsleiter gegenüber. Das ergebe einen Frauenanteil von 6,7%. Anfang 2016 waren es 5,9%, ein Jahr zuvor 5,2%. Wenn die Zahl der Frauen in den Geschäftsleitungen weiter so langsam steige wie im letzten Jahr, werde es bis 2047 dauern, bis ein Drittel der Posten mit Frauen besetzt sei, rechnet EY vor.

Höherer Frauenanteil in Verwaltungsräten

Deutlich höher ist der Frauenanteil in den deutschen Verwaltungsräten. Bei den 30 DAX-Konzernen überschritt er nach früheren Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW insgesamt bereits die 30%-Marke. Die Bundesregierung hatte im Mai 2015 mit dem Gesetz für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen den Druck auf Wirtschaft und Verwaltung erhöht. Seit dem 1. Januar 2016 verpflichtet es 101 börsenkotierte Unternehmen bei Neubesetzungen im Verwaltungsrat sicherzustellen, dass mindestens 30% der Posten von Frauen besetzt werden./dpa
EY/Mixed Leadership BarometerFrauen in Deutschen Vorstanden Dax Konzerne

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