Wie funktioniert die Beschlagnahme von Mafia-Besitz in Italien?

Mafia: Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Besitz vorläufig vom Staat beschlagnahmt

Beispiel Sizilien: Der Unternehmer Pietro F. wurde nach Abschluss von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Palermo Anfang April mit dem Vorwurf „Zugehörigkeit zur Organisierten Kriminalität vom Typ Mafia“ festgenommen. Anfang Juli nun wurde ihm sein gesamter Besitz präventiv eingezogen.

F., der mehrfach vorbestraft ist, wurde von mehreren Kronzeugen als „Ehrenmann“ des Mafia-Clans von Misilmeri (Nähe Palermo) benannt. Seine Besitztümer seien teilweise mit den Einkünften aus dem Drogenhandel erworben. Der Besitz, den jetzt die Finanzpolizei beschlagnahmt hat, hat einen Gesamtwert von 21 Millionen Euro.

Da sind erstens zwei Firmen zu nennen, die inzwischen den Fleischgroßhandel der Zone dominieren. Sie werden von Strohmännern geführt, und der Sohn von F. arbeitet dort als Buchhalter. Eine genaue Prüfung der Dokumente hat außerdem ergeben, dass die beiden Firmen auf der Liste von Unternehmen erscheinen, die enge Beziehungen zur Mafia unterhalten. Die dritte beschlagnahmte Firma beschäftigt sich mit Immobilienhandel, auch sie wird, laut Staatsanwaltschaft, von einem Strohmann geführt. Dazu kommen eine Villa, von deren Dachterrasse mit Swimmingpool man eine Sicht auf die ganze Umgebung genießen kann, ein Fuhrpark von 19 Luxuslimousinen, 66 Immobilien, 36 Bankbeziehungen verschiedener Art und fünf Lebensversicherungen.

Nun muss dem Unternehmer der Prozess gemacht werden. Im Falle eines Schuldspruchs wird sein Vermögen endgültig vom Staat konfisziert. Ein Gesetz bestimmt, dass Mafia-Besitz sozialen Zwecken oder einer Nutzung durch den Staat dienen muss.….Linformazione.eu

Christiane Pfohlmann
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