Wasser kostbarer als Gold

Jordanien ist ein kleines, wirtschaftlich schwaches und extrem wasserarmes Land. Dennoch hat das Königreich über eine Million syrische Flüchtlinge aufgenommen. Das birgt viele Probleme.

Knapp 650 000 Schutzsuchende aus Syrien hat das Uno-Flüchtlingshilfswerk in Jordanien seit 2012 registriert. Von über einer Million sprechen unabhängige Beobachter, von bis zu zwei Millionen regierungsnahe Kreise. Nur etwa 20 Prozent von ihnen leben in einem der drei syrischen Flüchtlingslager. Da höhere Flüchtlingszahlen mehr Hilfsgelder bedeuten, sind die Angaben mit Vorsicht zu geniessen. Inzwischen hat Jordanien indes seine Grenzen zu Syrien und zum Irak geschlossen – aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, aber auch aus Angst vor terroristischer Infiltration. Auf den Ansturm der Flüchtlinge war das kleine Land mit seiner heimischen Bevölkerung von 6,6 Millionen einfach nicht vorbereitet: Besonders in den strukturschwachen Städten des Nordens stiegen die Mieten, wurden Wasser und Wohnraum immer knapper, fielen die Löhne. Dass die Einheimischen dies hinnahmen und es bisher nicht zu grösseren Protesten kam – ein Wunder.

Geplant ist der Bau einer gigantischen Pipeline, die dem Roten Meer jährlich 300 Millionen Kubikmeter Wasser entziehen wird. 65 bis 85 Millionen Kubikmeter sollen davon entsalzt und den Anrainern als Trinkwasser verkauft werden. Die Kosten werden auf rund 890 Millionen Franken schätzt . Sollten alle Bauphasen wie geplant bis 2024 abgeschlossen sein, könnte das Megaprojekt über 9 Milliarden Franken kosten. NZZ
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