Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht

Aufklärer unter Verdacht

 Das Feature  53 min 28.01.2020Von Charly Kowalczyk

Viele gesellschaftliche Missstände oder Verbrechen würden ohne sie nie aufgedeckt. Doch sind Whistleblower wirklich ausreichend geschützt? Und wie groß ist das persönliche und juristische Risiko für investigative Journalistinnen und Journalisten?

Die Pressefreiheit gilt als einer der Grundpfeiler der Demokratie, als vierte Macht mit Wächterfunktion. Eine der wichtigsten Quellen investigativer Journalisten sind Whistleblower.

Als 2011 der deutsche Bundestag über Whistleblower und den Informantenschutz in Betrieben debattierte, unterstellte der langjährige CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder den Hinweisgebern „Blockwart-Mentalität“. Informanten werden bis heute als Verräter und Denunzianten beschimpft und mit arbeitsrechtlichen Sanktionen bestraft.

Nun soll eine EU-Richtlinie Whistleblower in Zukunft besser schützen. Reicht das aus? Wie ist es um die Pressefreiheit bestellt? Und wie ergeht es denen, die sie umsetzen wollen?

Aufklärer unter Verdacht
Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht
Von Charly Kowalczyk

Regie: Thomas Wolfertz
Es sprachen: Sigrid Burkholder und Volker Risch
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Katrin Fidorra
Redaktion: Wolfang Schiller
Produktion: Dlf 2020

Charly Kowalczyk, 1957 in Singen (Baden-Württemberg) geboren, schreibt Features, Reportagen und Sachbücher. Er hat die Veranstaltungsreihe „bremer hörkino“ mitgegründet. Sein Feature „Halts Maul, du lügst – Verdingkinder in der Schweiz“ (DLF/HR/SWR/WDR 2013) wurde mit dem Featurepreis ´13 der Stiftung Radio Basel ausgezeichnet, „Angelika – Annäherung an ein Kinderleben“ (DKultur/NDR 2010) mit dem Deutschen Sozialpreis und dem Robert Geisendörfer Preis.

Aufklärer unter Verdacht. Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht (PDF)

Aufklärer unter Verdacht. Was Whistleblowern und investigativen Journalistinnen droht (Textversion)

„Keine Subsidiaritäts­klage wegen EU-Richt­linie zum Schutz von Hinweis­gebern“

Berlin, 30.01.2020 – Bundestag

Der Bundestag hat den Antrag der AfD auf eine Subsidiaritätsklage gegen die EU-Whistleblower-Richtlinie abgelehnt. Nach Ansicht der Redner der AfD fördere die Richtlinie Denunziantentum, gefährde den Betriebsfrieden und diene der effizienteren Überwachung der Mitgliedstaaten auf rechtmäßige Anwendung des EU-Rechts. Für derartige Vorschriften fehle der EU die Kompetenz. Redner*innen der anderen Bundestagsfraktionen entgegneten dem, dass für die Aufklärung von grenzüberschreitenden Missständen und für einen funktionierenden Binnenmarkt ein europaweiter Whistleblowerschutz notwendig sei. … Bundestag.de/dokumente/

https://www.sportschau.de/hintergrund/Bundesregierung-will-Whistleblower-schuetzen-100.html