Was ist eine «Carbon-Bubble»?

Abkehr von fossilen Energien. Die Zahl der Investoren, die nicht mehr in Firmen investieren, die ihr Geld mit fossilen Brennstoffen verdienen, ist drastisch gestiegen. Hinter ihnen steht inzwischen eine stolze Summe.

Michael Schäfer berichtet: Die Zahl der Investoren, die sich verpflichtet haben, ihre Gelder aus Firmen abzuziehen, die fossile Brennstoffe fördern oder vertreiben, hat jüngst stark zugenommen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie der US-Beratungsgesellschaft Arabella Advisors verwalten diese Investoren insgesamt über 2,6 Bio. $. Wie es darin heisst, soll dieser Betrag innerhalb eines Jahres um das Fünfzigfache gestiegen sein.

Wurde die Desinvestitionsbewegung vor einem Jahr noch global von rund 200 Institutionen und 650 Privatpersonen getragen, so sind es nun 400 beziehungsweise 2000. Und seien 2014 noch mehrheitlich Stiftungen, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und kirchliche Organisationen hinter der Kampagne gestanden, sind 2015 grosse Pensionskassen und Versicherungsgesellschaften hinzugekommen.

Das enorme Wachstum ist vor dem Hintergrund der im Dezember in Paris stattfindenden Weltklimakonferenz zu sehen. An dieser sollen die Teilnehmerstaaten verbindliche Klimaziele verabschieden. Sollte es zu solchen kommen, müssten konventionelle Energiefirmen einen Grossteil ihrer fossilen Vorkommen, die dann nicht mehr gefördert werden dürften, abschreiben. Dieses unter den Stichworten «Carbon-Bubble» und «Stranded Assets» besprochene Szenario wird inzwischen auch von vielen Analytikern als realistisch angesehen.

Kommentar: Tatsache ist, dass der Anteil fossiler Energieträger weltweit von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Eine Umkehr ist leider nicht absehbar. Der Artikel dokumentiert also einmal mehr, wie weit die Finanz- von der realen Wirtschaft entfernt oder ihr voraus ist.

www.seppo.net

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