Was ist eigentlich eine Blockchain?

Eine Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, die eine stetig wachsende Liste von Transaktionsdatensätzen vorhält. Die Datenbank wird chronologisch linear erweitert, vergleichbar einer Kette, der am unteren Ende ständig neue Elemente hinzugefügt werden (daher auch der Begriff „Blockchain“ = „Blockkette“). Ist ein Block vollständig, wird der nächste erzeugt. Jeder Block enthält eine Prüfsumme des vorhergehenden Blocks.

Entwickelt wurde das technische Modell der Blockchain im Rahmen der Kryptowährung Bitcoin – als webbasiertes, dezentralisiertes, öffentliches Buchhaltungssystem aller Bitcoin-Transaktionen, die jemals getätigt wurden. Die Bitcoin-Blockchain wächst stetig, da ständig neue Blöcke mit neu abgeschlossenen Bitcoin-Transaktionen hinzukommen. Jeder Computer, der an das Bitcoin-Netz angeschlossen ist, neue Bitcoins erzeugt und/oder die bisher erzeugten verwaltet, verwaltet eine 1:1-Kopie der vollständigen Blockchain, die Ende 2015 bereits rund 50 Gigabyte groß war.

Eine Herausforderung für Banken und den Staat. Blockchain – der nächste Wohlstandsschock. Blockchain ist mehr als eine digitale Technologie. Es ist ein System, das die Chance bietet, Eigentumsverhältnisse viel einfacher und günstiger zu sichern und zu ordnen. Das wird Konsequenzen haben.

Viele Artikel werden derzeit zu Blockchains geschrieben. Den meisten ist gemein, dass sie sich mit der Komplexität der Materie schwertun. Die Leser werden anhand von immer wieder abgeschriebenen Beispielen in die Geheimnisse der eine Blockchain definierenden Kryptografie eingeweiht. Bereits existiert eine Blockchain-Sondersprache und grassiert jene Verschworenheit einer Priesterschaft von Eingeweihten, die naive Fragen ahnungsloser Laien in der Kehle ersticken lässt. Doch was ist eine Blockchain tatsächlich? Wie lässt sich der Kern dieses Phänomens beschreiben? Was wäre die kürzeste aller Definitionen?  Blockchain ist ein System, das Kraft seiner lückenlosen und nicht veränderbaren Historie Beweiskraft erlangt, um Eigentumsverhältnisse zu regeln. Was aber heisst das?

Eigentum gewährleisten. Eigentum etabliert eine herrschaftliche Beziehung zwischen Person und Sache. Ausser wenn eine Person buchstäblich auf einer Sache sitzt, ihr Eigentum also besitzt und selber verteidigt, ergibt sich die Herrschaftlichkeit der Beziehung zwischen Person und Sache erst durch den Bezug auf eine durchsetzungsfähige Instanz, die Eigentum gewährt. In den meisten Rechtssystemen der Welt gibt es deshalb auch die Unterscheidung zwischen Besitz und Eigentum, da das Besitzen nicht zwingend vom Eigentümer ausgeübt werden muss.

Eigentum kommt ohne Verankerung bei einer Instanz nicht aus. Eigentum muss erstritten werden können, sonst ist es wertlos. Die Verteidigung des Eigentums auf eigene Faust ist in einer komplexen, zivilisierten Gesellschaft impraktikabel. Um die Rechtmässigkeit des Eigentums und die Echtheit der Sache feststellen und garantieren zu können, braucht es im Alltag ordnende Institutionen, dank deren die Erwartungen in der Gesellschaft und der effektive Sachverhalt weitgehend deckungsgleich gehalten werden können.
Blockchain – der naechste Wohlstandsschock

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