Was Finanz-Experten für 2017 erwarten

Das vergangene Börsenjahr stand im Zeichen von mehreren faustdicken Überraschungen. Unter welchen Vorzeichen starten die Finanzmärkte in das neue Jahr? Welche unerwarteten Dinge könnten dieses Mal eintreffen? Vier Experten liefern die Antworten.
Claudia Aebersold Szalay im Interview mit Experten: NZZ

Die Geldpolitik hat in den vergangenen Jahren die Finanzmärkte massgeblich beeinflusst. Wie sieht Ihr Szenario für 2017 aus?

Kevin Gardiner: Die Auswirkungen der Zentralbankpolitik auf die Finanzmärkte werden überschätzt – abgesehen von den Bondmärkten war dieser Einfluss geringer als gemeinhin angenommen. 2017 erwarten wir einen leichten Rückgang der geldpolitischen Unterstützung für die Märkte, angeführt durch das Fed und möglicherweise auch die Bank of England. Wegen weiter wachsender Produktion, zunehmender Unternehmensgewinne und vernünftiger Bewertungen werden die Aktienmärkte weiter zulegen.

Thomas Heller: Der Einfluss der Geldpolitik bleibt trotz vermehrter fiskalpolitischer Unterstützung gross. Zentrale Fragen sind: Wann und wie beendet die EZB ihr Anleihenkaufprogramm (QE)? Und wie oft erhöht das Fed die Zinsen? Die EZB wird sich spätestens im Sommer zum allmählichen Ausstieg aus QE äussern. Ein solcher scheint Anfang 2018 realistisch. Das Fed wird dem jüngsten Zinsschritt wohl zwei weitere folgen lassen. Dies bedeutet: Die kurzfristigen Zinsen bleiben tief, die Zinskurve wird aber steiler.

 Daniel Kalt: In den USA erwarten wir vom Fed nach dem Dezember-Zinsschritt zwei weitere Schritte 2017, was angesichts der steigenden Teuerung alles andere als aggressiv wäre. In Europa wird die EZB das eben erst verlängerte Anleihenkaufprogramm wohl erst 2018 schrittweise reduzieren. Erst danach kann sie Zinsschritte ins Auge fassen. Somit dürfte es 2019 werden, bis die SNB die Leitzinsen aus dem Negativen an die Nulllinie zurückführen kann. Das Negativzinsumfeld bleibt also noch länger Realität.

Guilhem Savry: Mit Donald Trump wurde ein US-Präsident gewählt, der die Spielregeln des Marktes verändern wird. Sein Konjunkturprogramm besteht aus substanziellen Steuerkürzungen und öffentlichen Investitionen. Dies ist für die USA und den Westen eine strategische Umkehr. Die grosszügige Geldpolitik findet zurück zur Normalität, die restriktive Steuerpolitik wird gelockert. Dies wirkt sich auf die Asset-Allocation aus. In den USA erwarten wir 2017 zwei Zinserhöhungen und das Risiko einer dritten……..
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