Was bedeutet Italiens Bankenkrise für Anleger?

Italiens Banken sitzen auf mehr als 300 Milliarden Euro fauler Kredite. Auch für Anleger in Deutschland ist das eine schlechte Nachricht. Denn die Banken sind untereinander eng verflochten. Das geht auch den Rest der Euro-Zone an. Denn die Banken sind untereinander eng verflochten. Allein für deutsche Institute stehen 84 Milliarden Euro auf dem Spiel.

Investoren beginnen damit, in großem Umfang Gelder aus Europa abzuziehen und in den USA anzulegen. Europas Aktienfonds registrierten vergangene Woche die höchsten jemals gemessenen Abflüsse. Die USA profitieren dagegen auf ganzer Linie – Aktien und Anleihen von Firmen und sogar Städten melden hohe Zuflüsse. Begründet wird die Entwicklung mit zunehmenden Sorgen der Investoren im Hinblick auf die Schieflage im italienischen Bankensektor. Auf diesen entfallen mit geschätzt 360 Milliarden Euro an ausfallgefährdeten Krediten rund ein Drittel aller problematischen Papiere in Europa.

Die deutschen Banken haben nicht nur Milliarden Euro an italienischen Risiken in ihren Büchern, sondern auch 16,5 Milliarden Euro an Bankanleihen. Weit vorne die Deutsche Bank, die nach eigenen Angaben Ende 2015 auf 15,8 Milliarden Euro italienischer Risiken saß, darunter rund 750 Millionen Euro bei italienischen Banken. Inzwischen sind es sogar 840 Millionen. Vielleicht auch ein Grund für den Chefökonom der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, 150 Milliarden Euro Steuergelder zur Stützung der europäischen Banken zu verlangen.

Die Deutsche Bank ist aber keinesfalls allein. Während der Branchenprimus in Italien eher an Firmen und Privatkunden verliehen hat, stehen bei der Commerzbank allein 10,8 Milliarden Euro italienischer Staatsanleihen in den Büchern. Und 500 Millionen bei den italienischen Banken.Geldflucht

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