Druck durch Buchungsregel. Vorsorge als Dorn im Auge? Ein 2013 angepasster Standard zur Abbildung der beruflichen Vorsorge hinterlässt tiefe Spuren in Unternehmensbilanzen. Ändern Schweizer Konzerne deshalb Vorsorgepläne zum Nachteil von Versicherten?
Michael Ferber berichtet: Welchen Einfluss haben internationale Rechnungslegungsstandards auf die berufliche Vorsorge? Ändern Schweizer Konzerne Vorsorgepläne zum Nachteil von Versicherten, um negative Folgen für die Bilanz zu vermeiden und bei Bankanalytikern und Rating-Agenturen besser dazustehen? Über diese Thematik wird in der Pensionskassen-Branche weiterhin heiss diskutiert – auch nach der Publikation eines Forschungsberichts im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) im vergangenen Jahr.
Ein «trojanisches Pferd»?
Der genannte Bericht von Swisscanto Vorsorge – deren Vorsorgeberatung nach einem Management-Buyout 2015 nun unter dem Namen Prevanto am Markt aktiv ist – beginnt mit dem Satz, der Wirtschaftsstandort fürchte sich vor einem «trojanischen Pferd». Konkret geht es dabei um die internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS), in denen der Anfang 2013 in Kraft getretene, neu überarbeitete Standard IAS 19 enthalten ist. Dieser regelt unter anderem die Abbildung der beruflichen Vorsorge in den Bilanzen der Arbeitgeber. Es werde befürchtet, dass Unternehmen Vorsorgepläne zum Nachteil von Versicherten änderten, weil IAS 19 die Vorsorgeverpflichtungen und den Vorsorgeaufwand, den sie in ihren Jahresrechnungen ausweisen müssen, erhöhe, heisst es im Vorwort des BSV zu dem Bericht….
Vorsorge als Dorn im Auge
Die Wirtschaft sorgt sich wegen eines «trojanischen Pferdes» bei der Verbuchung von Pensionslasten.
(Bild: Illustration Jörn Kaspuhl)