Standpunkt Jürgen Stark
Der frühere EZB-Chefökonom Jürgen Stark kritisiert die Geldpolitik der Zentralbank. Das im Januar angekündigte Anleihekaufprogramm sei das falsche Instrument, um das Wachstumsproblem zu bekämpfen.
Michael Ferber berichtet: «Die Geldpolitik trägt zu Ungleichgewichten und höherer Volatilität bei. Um Deflationsgefahren zu bekämpfen, flutet die Europäische Zentralbank (EZB) die Finanzmärkte mit einem riesigen, 1,1 Bio. € grossen Anleihekaufprogramm. Da die Konjunktur in der Euro-Zone trotzdem nicht richtig in Gang kommt und die Inflation weiterhin sehr niedrig ist, erwägt die Zentralbank eine erneute Ausweitung der Stimuli. Dies hat EZB-Präsident Mario Draghi bereits Ende Oktober durchblicken lassen. Am Freitag bekräftigte er seine Aussagen an einem Bankenkongress in Frankfurt. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass an der EZB-Rats-Sitzung am 3. Dezember eine erneute Lockerung der europäischen Geldpolitik bekanntgegeben wird.
Enorme Erwartungen geschürt..
Die EZB verlagert Probleme in die Zukunft