Vergebliche Investition?

Fossile Brennstoffe als Anlegerrisiken. Um eine übermässige Erwärmung der Erdatmosphäre zu vermeiden, darf ein grosser Teil der bekannten fossilen Energiereserven nicht verbrannt werden. Das wird Wertverluste zur Folge haben.

Eugen Stamm berichtet: Studenten in Jeans und Turnschuhen, manche mit selbstgemalten Plakaten in der Hand, demonstrieren gegen die Anlagestrategie ihrer Universität. Das ist ein Bild, das sich dieses Jahr unter anderem in Harvard, Oxford und Edinburgh gezeigt hat. Das Ziel der Proteste war, den Ausstieg aus Geldanlagen in fossilen Energieträgern zu erreichen. Begründet wird die geforderte Devestition damit, dass der Welt eine Klimaerwärmung droht und es darum notwendig ist, Aktien von Firmen zu verkaufen, die Erdöl, Erdgas oder Kohle fördern.

Bewegte Bankiers
Die Aktivisten erhalten Sukkurs von Finanzfachleuten in dunklen Anzügen, die mittels Powerpoint-Präsentationen und Research-Berichten die gleiche Botschaft verbreiten. Sie verhallt nicht ungehört. Eine Plattform von institutionellen Investoren, die sich für den Klimaschutz einsetzen (IIGCC), zählt bereits über 400 Mitglieder, die Vermögen von insgesamt 24 000 Mrd. $. verwalten. Die Ankündigungen von konkreten Devestitionen häufen sich in der jüngsten Vergangenheit: Die Versicherungsgruppe Axa beispielsweise wird Anlagen in einer Grösse von 500 Mio. € verkaufen, die einen Bezug zu Kohle aufweisen.
Im September gab der Rockefeller Brothers Fund bekannt, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden, ein Schritt von bedeutender Symbolik. Der Reichtum des Funds wurde vom gleichnamigen Gründer von Standard Oil geschaffen, dem lange Zeit grössten Ölkonzern der Welt. Es liegt auf der Hand, dass Devestitions-Entscheide von professionellen Anlegern nicht auf blindem Idealismus basieren…
Fossile Brennstoffe als Anlegerrisiken

© Thomas Plaßmann

© Thomas Plaßmann

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.