US im Strudel der Liquiditätskrise

Nach der umfangreichen Liquiditätsspritze für den US-Geldmarkt stellen sich Fragen nach der Funktionalität der Geldpolitik und des Geldmarktes.

Die Finanzierung der steigenden Haushaltsdefizite der Regierung führt zu Stress im Finanzsystem. 

Andreas Uhlig berichtet: Wenn eine so spezielle Sache wie Repo-Geschäfte zu einem Medienthema wird, liegt der Verdacht nahe, dass irgendetwas aus dem Ruder gelaufen ist. In der Tat musste die Notenbank der USA vergangene Woche ein Notprogramm aus dem Boden stampfen. An vier Tagen hintereinander sah sich die Federal Reserve Bank von New York gezwungen, Liquidität über ihr Open Market Desk in den an einem Engpass leidenden Dollar-Geldmarkt zu pumpen: insgesamt fast 280 Mrd. $. Darüber hinaus kündigte sie an, den Banken bis zum 10. Oktober täglich 75 Mrd. $ in Form kurzfristiger Repo-Geschäfte anzubieten und drei 14-Tage-Repos über je mindestens 30 Mrd. $ zu offerieren.

Erster Eingriff seit 2008
Unter Repo-Geschäften oder Rückkaufvereinbarungen ist der zeitlich begrenzte Tausch von Wertpapieren gegen Liquidität zu verstehen, im konkreten Fall stellte die Notenbank Geschäftsbanken über Nacht Liquidität zur Verfügung gegen einwandfreie Sicherheiten, vor allem Treasuries. Es war das erste Mal seit der Finanzkrise 2008, dass das Fed auf diese Weise am Geldmarkt intervenierte. ….NZZ.ch

US-Hypothekenriese First Magnus stellt Geschäfte ein

Unter dem Druck der US-Immobilienkrise hat eine der größten privaten Hypothekenbanken ihre Geschäfte eingestellt – obwohl sich das Institut aus dem „Subprime“-Geschäft herausgehalten hat. Damit nicht genug: Der halbstaatliche US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae ist in problematisches Fahrwasser geraten. Zudem gibt es neue personelle Konsequenzen bei der Investmentbank Bear Stearns….Handelblatt

Martin Guhl
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