Universitäten in Italien: Ihr Beitrag zum Kampf gegen Mafia und Korruption

Das Ergebnis einer von der italienischen parlamentarischen Antimafia-Kommission in Auftrag gegebenen Studie: 57 von insgesamt 81 Universitäten haben das Thema in ihr Lehrangebot aufgenommen. Spitzenreiter ist der Norden mit 42 %, gefolgt vom Süden, 36 %, der Rest im Zentrum Italiens. Und es sind mehrere Studienfächer involviert!

Die Studie, die 2017 von der Rektorenvereinigung der italienischen Universitäten CRUI durchgeführt wurde, ergab, dass es eine zahlenmäßig relativ kleine Gruppe von Dozenten und Experten ist, die sich mit der Materie befasst. Umso erstaunlicher, dass die Zahl der in diesem Bereich engagierten Hochschulen zwischen 2011 und 2016 um 19 zugenommen hat (das sind pro Jahr fast vier!).

Neun der befragten Universitäten (Bologna, Messina, Milano Cattolica, Neapel Federico II, Pisa, Roma Luiss, Roma Sapienza, Roma Tor Vigata und Teramo) bieten zusätzlich für das letzte Studienjahr Vertiefungskurse, die sich ausschließlich mit der Problematik Mafia und Korruption beschäftigen, während andere Hochschulen auf eine Berücksichtigung verschiedener Perspektiven setzen (z.B. Geschichte der Mafia, Antimafia-Gesetzgebung, Soziologie und Psychologie des Phänomens).

Die verschiedene Repräsentanz der involvierten Hochschulen in den verschiedenen Landesteilen wird auf das unterschiedliche Problembewusstsein in den jeweiligen Regionen zurückgeführt.

An der Studien beteiligte Universitäten nach Größe und geographischer Lage: große, mittlere, riesige, kleine (Universitäten)

Die Studienangebote bestehen aus fest eingerichteten Beobachtungsstellen („Observatorien“), aus stabilen Arbeitsgruppen, Studien- und Recherche-Zentren.

Im Studienjahr 2015/16 haben die Hochschulen außerdem 352 Veranstaltungen organisiert, die für eine „Kultur der Legalität“ sensibilisieren sollten: Vortragsabende und ganze Vortragsreihen, Seminare, Studienreisen, Schaffung von Blogs und Radiosendern, Foto-Ausstellungen, Theateraufführungen, Wettbewerbe und anderes.

Die Fächer, die sich mit der Materie beschäftigen sind Jura, Wirtschaft, Politik, Psychologie, Pädagogik und Anthropologie.

Auch für deutsche Universitäten könnte Italien ein inspirierendes Vorbild sein!
Ilfattoquotidiano.it

Rede des Präsidenten der Rektorenvereinigung Gaetano Manfredi bei der Vorstellung der Studie vor der Nationalen Parlamentarischen Antimafia-Kommission am 7. November: Speech Manfredi_ANTIMAFIA_COMMISSION

ANSA-Bericht

 

 

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