Mit Schmuggel und Schwarzhandel finanziert
sich der IS. Die Unesco schätzt, dass es in Syrien bereits Tausende illegale Raubgrabungen gibt. Die Zerstörung der Oasenstadt Palmyra ist nur ein Beispiel. Die Kulturorganisation appelliert nun an den Westen.
Die Plünderungen archäologischer Stätten in Syrien durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben nach Angaben der Unesco „industrielle Ausmaße“ angenommen. Satellitenbilder belegten „Tausende illegale Raubgrabungen“, sagte die Chefin der UN-Kulturorganisation, Irina Bokova. Sie rief eindringlich dazu auf, dem Schmuggel und Schwarzhandel mit geraubten Kunstschätzen und Kulturgütern, die der Finanzierung der Miliz dienten, einzudämmen.
Kunstschätze werden von der Dschihadistenmiliz zum Teil außer Landes geschafft, zum Teil aber auch vor Ort zerstört. Mafiöse Strukturen organisieren den Verkauf der Objekte im Ausland. Besonders gefragt auf den Kunstmärkten sind Objekte der klassischen Antike wie Grabskulpturen.
Vor zwei Wochen war bekanntgeworden, dass der IS den weltberühmten Baal-Tempel der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra gesprengt hatte. Der IS vertritt eine radikal-sunnitische Islamauslegung. Die Verehrung von Monumenten wie Schreinen ist nach der Auffassung der Extremisten Aberglaube. In den von ihnen kontrollierten Gebieten im Irak und Syrien zerstörten sie bereits zahlreiche christliche und auch muslimische Kultstätten.