Geld strömte zur Unterstützung der Nein-Kampagne und Anti-Abtreibungs-Aktivisten vor allem aus den USA ins Land.
Die Gleichberechtigung galt als Selbstverständlichkeit, gerade im Westen. Jetzt wird klar: Gesellschaftlicher Fortschritt ist nicht garantiert.
Ein Sieg auch gegen den Populismus
Irland hat mit überwältigender Mehrheit beschlossen, das Abtreibungsverbot aus der Verfassung zu streichen. Das Ergebnis ist ein Sieg für die Frauen, für Irland und ein Erfolg gegen den Populismus.
Trotz des Verbots von Anzeigen aus dem Ausland erschienen sie schließlich doch auf Internetplattformen. Zugleich strömte Geld zur Unterstützung der Nein-Kampagne und Anti-Abtreibungs-Aktivisten vor allem aus den USA ins Land. Es gab deutliche Einmischungsversuche von außen, und dabei wurden ähnlich verlogene und irreführende Argumente wie schon beim Brexit oder der Trump-Wahl benutzt. Es wurde Misstrauen gegen Politiker und das „Establishment“ geschürt, Vertreterinnen von Frauenrechten denunziert.
Man muss das Referendum in Irland im Zusammenhang sehen mit weltweiten Rückschlägen bei den Menschenrechten – als Folge von Propaganda und Populismus. Insofern reicht seine Wirkung weit über Irland hinaus und ist eine Ermutigung für Frauen etwa in Polen oder den USA, wo ihre Rechte eingeschränkt werden sollen. Aber das Ergebnis ist auch ein Ansporn für alle, die sich vom scheinbar unaufhaltsamen Vorrücken des Populismus entmutigt fühlen. Er kann besiegt werden, wenn Frauen und Männer mit aller Kraft kämpfen, wie sie es in Irland getan haben… Kommentar: Ein Triumph für Frauen und für Irland
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