Nino Di Matteo – der bestbewachte Antimafia-Staatsanwalt Italiens

Bongiovanni Di Matteo

Seitdem Totò Riina, Boss der Bosse, aus dem Gefängnis heraus die Ermordung des Antimafia-Staatsanwalts Nino Di Matteo angeordnet hat (2013) – eine Drohung, die durch Angaben eines glaubwürdigen Polizeispitzels bestätigt und um das Detail ergänzt wurde, dass der für das Attentat vorgesehene Sprengstoff schon in Palermo lagere, ist der Schutz des Staatsanwalts aus Palermo auf die höchste Stufe angehoben worden:

Di Matteo bewegt sich ständig mit einem Konvoi von drei gepanzerten Fahrzeugen, in denen die neun Carabinieri Platz finden, die für seinen Schutz zuständig sind. Seine Wohnung ist rund um die Uhr bewacht, andere Carabinieri sind dafür abgeordnet, die Sicherheit der Straßen und Plätze zu prüfen, die der Konvoi nehmen wird. Außerdem hat ihm der frühere Innenminister Alfano nach massivem Druck aus der Bevölkerung einen Bomb jammer (Störsender, der im direkten Umkreis des Geräts eventuelle Funksignale unterbricht) genehmigt.

Nun könnte man meinen, der Status als bestbewachter Staatsanwalt bringe eine besondere Wertschätzung von Seiten des italienischen Staates und der Kollegen zum Ausdruck, doch dieser Eindruck täuscht.

Giorgio Bongiovanni, Herausgeber der Zeitung Antimafiaduemila, hielt anlässlich des 27. Jahrestages des Attentats auf den Antimafia-Richter Paolo Borsellino in Via D’Amelio eine flammende Verteidigungsrede für den Staatsanwalt, in der er dessen Tätigkeit in den letzten Jahren schildert und beschreibt, wie sich manche Vertreter von Politik, Medien, Institutionen und manche Kollegen ihm gegenüber verhalten haben. Die Rede dauert 59 Minuten und kann immer noch über diesen link verfolgt werden.

Seit Gründung der Zeitung Antimafiaduemila im Jahre 2000 verfolge er, Bongiovanni, genauestens, was in Politik und bei der Bekämpfung der Mafia vor sich gehe. Und während er anfangs die Justiz fast für eine Priesterschaft im Dienste der Wahrheitsfindung gehalten habe, müsse er inzwischen sagen, dass es unter den Richtern, in der Justiz allgemein, solche und solche gebe. Seit 20 Jahren habe er auf den Kongressen, die Antimafiaduemila jedes Jahr veranstaltet, jeweils den Moderator gegeben, jetzt aber sei es das erste Mal, dass er selber das Wort ergreife, das erste Mal, dass man ihm zuhören müsse. Und mit ihm warteten fast 100 000 Unterzeichner eines Appells zur Verteidigung von Nino Di Matteo auf Antworten des italienischen Staates.

Er vergleicht Nino Di Matteo mit dem 1992 von Cosa Nostra ermordeten Antimafiarichter Giovanni Falcone, weil es auffällige Parallelen gebe: Beide wurden lächerlich gemacht, geradezu verfolgt, bei Bewerbungen abgewiesen, und man versuchte ständig ihnen die Legitimität abzusprechen. Eine Presse, die einer gewissen politischen Richtung hörig ist, hat ihn als Scheriff, als Primadonna beschimpft, ihm vorgeworfen, er bereise ganz Italien, um von möglichst vielen italienischen Städten zum Ehrenbürger ernannt zu werden.

Nino Di Matteo hat Drohungen und Einschüchterungsversuche erlebt:

(Anm. Verf.: Die Angriffe auf Di Matteo sind im Zusammenhang mit dem 2012 eröffneten Prozess zur trattativa Stato mafia zu sehen: In diesem Prozess, der im Sommer 2018 mit der Verurteilung aller Angeklagten bis auf einen endete, war Di Matteo Hauptvertreter der Anklage. Als historisch kann der Prozess deshalb gelten, weil hier die Justiz eines Landes sozusagen gegen sich selbst ermittelt hat: Auf der Anklagebank saßen neben den bekannten Mafiabossen Riina, Bagarella, Brusca, Cinà zwei ehemalige Minister, hohe Ränge einer Sondereinheit der Carabinieri und die „rechte Hand von Berlusconi“, Marcello Dell’Utri. Die Anklage lautet „Erpressung eines staatlichen Gremiums“: Cosa Nostra hat kurz vor den Attentaten auf die beiden Antimafiarichter Falcone und Borsellino Verhandlungen mit Vertretern des italienischen Staates aufgenommen: Die Strategie der blutigen Attentate werde erst beendet, wenn der italienische Staat vor allem die strengen Antimafia-Gesetze rückgängig mache und weitere Forderungen der Mafia erfülle.)

2012-2013: Im Gericht und in der Privatwohnung des Staatsanwalts treffen verschiedene anonyme Briefe ein. Darunter das sog. Protocollo fantasma, ein anonymes Schreiben von 12 Seiten mit dem offiziellen Briefkopf „Ministerium der Republik Italien“. Es enthält Warnungen und Drohungen. Und 2013 liest man in einem Brief: „Die Freunde von Matteo Messina Denaro in Rom (Messina Denaro hat in der Cosa Nostra Führungsfunktion und ist seit 1993 untergetaucht) haben entschieden, dass es reicht: Italien in der Hand von Schwulen (gemeint ist der Regionspräsident von Apulien Nichi Vendola) und Komikern (der Gründer der Fünfsternebewegung Beppe Grillo)! Unterzeichnet ist der Brief mit „ein Mafioso aus Alcamo“.

Es gibt auch Drohungen anderer Art im Umfeld des Prozesses: 2013 erfolgt ein Einbruch in die Wohnung von Roberto Tartaglia, ebenfalls Anklagevertreter im Prozess zur trattativa. Aus seinem Arbeitszimmer werden Ermittlungsakten gestohlen. Kurz darauf erhält der Staatsanwalt Giuseppe Lombardo, der die Anklage in einem Prozess mit ähnlicher Thematik in Reggio Calabria vertritt, einen Brief mit Sprengstoff und der Ankündigung, man werde ihn mit 200 kg Sprengstoff in die Luft jagen.

Ebenfalls 2013 wird Totò Riina im Gefängnis bei seinen täglichen Spaziergängen mit einem Mafioso aus Apulien abgehört: „Wir müssen uns Di Matteo vom Hals schaffen. …. Und zwar sofort!“ Und in Palermo kommt ein Brief mit dem Poststempel Castelvetrano an (von dort stammt Matteo Messina Denaro). „Die Brüder in Palermo“ sollten hören, was ihnen ihr Boss zu sagen habe: Nino Di Matteo „hat sich zu weit vorgewagt. Er muss beseitigt werden!“

Ein weiterer höchst beunruhigender Vorfall: Einbruch ins Büro des leitenden Staatsanwalts von Palermo, Roberto Scarpinato. Auf seinem Schreibtisch liegt ein Drohbrief: „Passen Sie bloß auf, Dr. Scarpinato! Wir finden Sie überall! Sie übertreiben bei Ihrer Arbeit und in Ihrer Rolle im Amt! Lassen Sie endlich den Dingen ihren Lauf. Unsere Geduld hat bald ein Ende!“ Hier überlegt Bongiovanni: Die Procura von Palermo ist das am besten bewachte Gericht Italiens, und Scarpinato hat dort die Leitung. Ist es vorstellbar, dass ein normaler Mafioso ins Allerheiligste der Hochsicherheits-Procura vordringen kann? Seiner Meinung nach sind es „staatliche Gespenster“, die sich dort Zutritt verschafft haben. Und der Grund: Scarpinato vertritt zu der Zeit die Anklage in einem Prozess in Caltanissetta, den man als Ableger des Prozesses in Palermo bezeichnen könnte.

Aber das ist nicht alles: 20 Tage später kommt Scarpinato in sein Büro und findet dort noch einmal ein Schreiben vor. Dieses Mal ist es nur ein Zettel mit einem Wort im sizilianischen Dialekt: „Accura!“ (Pass bloß auf).

Auch Kronzeugen sagen aus: Da ist als erster Vito Galatolo, der für eine der gefährlichsten Mafia-Familien von Palermo arbeitet, für die Familie Madonia. Er sagt aus, er sei es, der den Auftrag für das Attentat auf Di Matteo erhalten habe. Cosa Nostra habe 600 000 € gesammelt, um den nötigen Sprengstoff von den calabresi, also in Kalabrien von der `ndrangheta, kaufen zu können. Di Matteo und der `ndrangheta-Staatsanwalt Giuseppe Lombardo sind sich einig: Hinter dem geplanten Attentat steckt ein ganzes kriminelles System, zu dem auch Freimaurer, Politiker und Vertreter der Institutionen gehören. Dasselbe kriminelle System, das die Ermordung Paolo Borsellinos und seiner Eskorte zu verantworten hat. Die Staatsanwälte wollen deshalb einen anderen Kronzeugen befragen, der als erster das kriminelle System der `ndrangheta beschrieben hat: Leonardo Messina. Er hat seine Strafe abgesessen und ist seit 2016 frei. Doch er ist seit Monaten nicht mehr auffindbar. Das, so fragt sich Bongiovanni, ist doch kein Zufall?

Auch die schon längst verurteilten Mafiabosse der Attentate auf Falcone und Borsellino sagen über die Anschläge von 1992/93 aus. Brusca und Cancemi nennen schon 1998 Dell’Utri und Berlusconi als Auftraggeber von außerhalb der Mafia.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen für den Prozess zur trattativa befragen die Staatsanwälte auch den ehemaligen Staatspräsidenten (1992-99) Oscar Luigi Scalfaro. In der Urteilsbegründung von 2018 wird betont, dass Scalfaro nachweislich gelogen hat, genauso wie der Polizeichef Vincenzo Parisi (Beide sind verstorben, bevor man ihnen einen Prozess wegen Falschaussage machen konnte).

Auch der letzte Staatspräsident Giorgio Napolitano spielt eine doch sehr zweifelhafte Rolle: Er zieht alle ihm zu Verfügung stehenden Register, um den Prozess zu stoppen! Einer Befragung durch die Staatsanwälte (Er hatte in der Zeit der Mafia-Attentate das Amt des Parlamentspräsidenten inne) versucht er mehrmals zu entkommen. Als Vorsitzender des CSM (höchstes Gremium der italienischen Justiz) leitet er ein amtliches Verfahren gegen die gesamte Procura di Palermo und einen der Staatsanwälte ein. So gelingt es ihm, Antonio Ingroia, der wesentlich an der Vorbereitung des Prozesses beteiligt war, aus dem Pool zu entfernen:

Dann ereignet sich ein kleines Wunder: 2015 beobachten zwei kleine Jungs auf dem Gelände eines Tennisplatzes in Palermo zwei bewaffnete Männer, die sie dort noch nie gesehen haben und melden es sofort weiter. Dies geschieht unmittelbar, bevor Di Matteo den bomb jammer erhält. Offenbar wollte man das Attentat vorher noch durchziehen. Kurz darauf meldet sich der Kronzeuge Galatolo, der den Auftrag für das Attentat bekommen hat, er müsse Di Matteo dringend sprechen: Der mit Sprengstoff gefüllte Wagen stehe bereit, aber jetzt habe Matteo Messina Denaro Palermo informiert, dass die Vorbereitungen abgeblasen seien. Für das geplante Attentat sei eine Autobombe nicht geeignet, man brauche dafür spezielle Waffen. Er habe einen Experten an der Hand, der nicht zur Cosa Nostra gehöre und der sich mit solchen Waffen auskenne und das Attentat bewerkstelligen werde. Und übrigens: Außer Di Matteo seien noch weitere 23 Personen dran.

Dann wird zufällig ein normaler Mafioso aus Palermo abgehört, der sich am Telefon mit seiner Frau heftig streitet: „Was machst du denn da für einen Mist? Ich habe dir schon mehrfach gesagt, du darfst das Kind nicht mehr auf den Tennisplatz X bringen. Das ist der Tennisplatz, auf dem auch Di Matteo spielt, den sie jetzt umbringen müssen.“

Bongiovanni zieht hier eine Zwischenbilanz: Die Serie von Morddrohungenm zeigt, dass die Strategie der blutigen Attentate der Cosa Nostra und des italienischen Staates nicht beendet ist, sie befindet sich lediglich im stand by!

Und was hat sich in den letzten Jahren ereignet? Nino Di Matteo, ein Spitzenmann im Bereich von Mafia-Ermittlungen, bekommt in Palermo nun Feld-Wald-und-Wiesen-Ermittlungen aufgetragen, Einbrüche, Diebstähle, Streitigkeiten unter Nachbarn usw. Weshalb?

2018 soll Di Matteo Mitglied im neu gegründeten Pool zur Ermittlung der externen Auftraggeber der Attentate von 1992-94 werden. Offenbar sind aber nicht alle Kollegen einverstanden: Gegen Luca Palamara, den ehemaligen Präsidenten eines Gremiums der italienischen Justiz (ANM) wird ermittelt wegen Korruption – ein riesiger Skandal. Also wird er abgehört, und das auch bei einem Gespräch, in dem er zu einem Kollegen sagt, er müsse unbedingt verhindern, dass Di Matteo zu diesem Pool gehöre. Und was passiert? In einer Mail schreibt Cafiero De Raho, der Nationale Antimafia-Staatsanwalt, an Di Matteo, er könne nach dem Fernsehinterview auf La7 nicht mehr in den Pool aufgenommen werden, weil er Geheimnisverrat betrieben habe. Er habe damit das Vertrauensverhältnis unter Kollegen zerstört, das Voraussetzung sei für die Arbeit im Pool. In Wahrheit aber (unddas kann man in einer Video-Registration überprüfen) hat er dort nur Fakten genannt, die jederzeit auch im Internet gegoogelt werden können.

2018 erhält Italien eine neue Regierung aus der Fünfsterne-Bewegung und der Lega. Es werden die Ministerposten verteilt, man schlägt Di Matteo als Innenminister vor – man diskutiert und berät, und statt Di Matteo macht man schließlich Matteo Salvini von der Lega zum Innenminister – was für eine Alternative zu Di Matteo! Die Fünfsterne wollen aber doch an dem Spitzenbeamten Di Matteo festhalten und so hat der neue Justizminister die Idee, Di Matteo zum Chef des DAP (der Gefängnisverwaltung) zu machen.

Was er jetzt berichte, könne man für die Phantasien eines Filmregisseurs halten, warnt Bongiovanni, es handle sich aber um Tatsachen: Der Chefposten der Gefängnispolizei ist ein strategisch enorm wichtiges Amt. Man ist dort im engen Kontakt mit den Mafiabossen, hört, was in den Gefängnissen kolportiert wird, die Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften ist zu koordinieren – also ein sehr wichtiger Posten. Nach Bekanntwerden dieses Plans trifft beim Justizminister Bonafede ein Informationsschreiben der Gefängnisverwaltung ein: Die Mafiabosse seien in heller Aufregung und wollten unbedingt Di Matteo als Chef des DAP verhindern, sie wollten streiken, um ihre Forderung durchzusetzen. Und der Minister? Er verspricht, dass man Di Matteo einen anderen Posten geben werde!

Hier wendet sich Bongiovanni direkt an den Innenminister: „Minister Bonafede. Warum???? Warum haben Sie das getan? Das müssen Sie uns erklären!“

Und Di Matteos Kollege Giuseppe Ayala? (Einst im Antimafia-Pool von Palermo. Er war während des Attentats von Via D’Amelio vor Ort, hat aus dem zerstörten Auto von Paolo Borsellino dessen Aktenmappe mit dessen rotem Notizbuch genommen und vom Tatort entfernt).

Fünf Mal erklärt Ayala, er könne sich nicht erinnern, wem er Borsellinos Aktenmappe gegeben habe, was daraus geworden sei. Und als er vor kurzem wieder danach gefragt wird, bekommt er einen Wutanfall und weigert sich zu antworten: „Wenn ich einst gestorben bin, soll Gott mich richten!“

Abschließend appelliert Bongiovanni an die Staatsanwaltschaften von Caltanissetta, Florenz und an die Nationale Staatsanwaltschaft, er hoffe, sie hätten sich im Streit, ob Di Matteo Geheimnisverrat betrieben habe, zu seiner Verteidigung eingesetzt! Er fürchte aber, dass das nicht geschehen sei.

Einen weiteren Appell richtet er wieder an die Staatsanwaltschaft Caltanissetta und ihren Leiter Amedeo Bertone, die die Ermittlungen wegen des geplanten Attentats auf Di Matteo geführt haben. Sie haben nun die Ermittlungen eingestellt, obwohl sie in der Begründung zugeben zu wissen, dass die Mordpläne gegen Di Matteo weiter verfolgt werden und nicht etwa erledigt sind. Und was macht man in Caltanissetta? Man archiviert das Verfahren, man tut nichts! Und er schließt: „Diese Staatsanwaltschaft ist schuldig, schuldig, schuldig!“

Corruption Only the Shadow Knows

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Haben Berlusconi und Dell’Utri die Attentate von 1993 in Auftrag gegeben?

Seit kurzem ist es amtlich: Die Staatsanwaltschaft Florenz ermittelt wieder gegen Berlusconi und seine „rechte Hand“ Marcello Dell’Utri wegen des Verdachts, die Mafia-Attentate in Mailand, Florenz und Rom in Auftrag gegeben zu haben.

Freunde und Parteigänger schreien deshalb angeblich entsetzt auf. Der Name dessen, der am lautesten schreit, ist auch außerhalb Italiens bekannt: Matteo Renzi. „Ohne den Hauch eines Beweises“ werde da wieder ermittelt, so der ehemalige Regierungschef des PD (Sozialdemokraten), ähnliche Töne vernimmt man nun von allen Seiten. Marco Travaglio, Direktor der Tageszeitung Il fatto quotidiano, listet unter dem Titel „x-te Wiederholung für Esel“ die Fakten auf, auf die sich die Staatsanwaltschaft stützt und die offensichtlich vielen Politikern völlig unbekannt sind, dabei ist das nötige Material – vor allem die vollständigen Texte der Gerichtsurteile – frei verfügbar im Internet, man muss nur willens sein, sie zur Kenntnis zu nehmen.

Hier Travaglios Aufzählung:

  1. 1992-93 sahen B. und Cosa Nostra, wie „ihre“ Parteien unter den Schlägen von Mani pulite untergingen (1). Ist es so absurd zu glauben, dass sie sich darüber einig waren, wie notwendig die Gründung einer neuen Partei war, die ihnen beiden, B. und Cosa Nostra, Garantien bieten würde?
  2. Die Idee zur Partei Forza Italia hatte Marcello Dell’Utri (2) im Mai 1992 – er hatte sich vorher noch nie mit Politik beschäftigt – aber „von 1974 bis 1992“ war er „der Mittelsmann des Paktes zwischen Berlusconi und Cosa Nostra“, (so das definitive Urteil gegen Marcello Dell’Utri wegen Mafia); und er gründete sie 1993 mit dem Geld und den Fernsehkanälen von B. Was soll daran merkwürdig sein, dass er darüber und über B. mit seinen Mafia-Freunden gesprochen hat?
  3. Am 21. Mai 1992 sprach Paolo Borsellino in einem Interview mit dem französischen Sender Canal plus (das im italienischen Fernsehen nie gesendet worden ist) über seine noch laufenden Ermittlungen gegen Mangano (3), B. und Dell’Utri. Zwei Tage später wurde Falcone in die Luft gesprengt, 59 Tage später er selber. Nur ein bedauerlicher Zufall?
  4. Anfang 1993 gründeten Provenzano, Bagarella &Co (4) die autonomistische Partei Sicilia libera und am Ende desselben Jahres lösten sie sie wieder auf, um Wahlkampf für die neugegründete Forza Italia zu machen. Noch ein Zufall?
  5. In den Gipfelgesprächen in Arcore im April `93 trieben Dell’Utri, Previti und Ferrara B. an, während Letta, Confalonieri und Costanzo ihn bremsten. (5) Am 14. Mai entkam Costanzo wie durch ein Wunder einem Bombenattentat der Mafia. Ein weiterer Zufall?
  6. In den Terminkalendern von Dell’Utri sind im November `93 zwei Treffen mit Vittorio Mangano vermerkt, der erst kurz zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war, 19 Jahre nach seinem Engagement als „Stallmeister“ im Hause B. Worüber sprachen die beiden? Von der Partei, deren Gründung Dell’Utri vorantrieb, oder – wie er beschwört – von Manganos Gesundheitsproblemen?
  1. Am 19./20. Januar `94 ist Giuseppe Graviano, Mafiaboss aus Brancaccio, in Rom und bestellt seinen Lieblingskiller Gaspare Spatuzza, der schon für die Bomben in Via D’Amelio (Attentat gegen Borsellino), in Via dei Georgofili (Attentat in Florenz `93), in Via Palestro (Attentat in Mailand `93) und bei den beiden Basiliken in Rom (`93) verantwortlich war, in die Bar Doney in Via Veneto. Sie liegt gegenüber dem Hotel Majestic, in dem damals Dell’Utri sich aufhält, um die Kandidaten für Forza Italia auszuwählen. Dort – so berichtet Spatuzza später – vertraut ihm der Boss an, dass B. und Dell’Utri dabei sind, „Italien in die Hand zu bekommen“. Aber dafür sei es noch notwendig, dem Staat „den Gnadenstoß“ zu versetzen: das Attentat auf das Olympiastadion von Rom. (6) Weshalb sollte Spatuzza, ein stets glaubwürdiger Kronzeuge, angefangen bei seinem Geständnis zum Attentat in der Via D’Amelio, mit dem er alle Manipulationen bei der Rekonstruktion des Attentats hinweggefegt hat (7), ausgerechnet diesen Satz erfunden haben?
  2. Am 23. Januar `94, zwei Monate vor den vorgezogenen Wahlen, versucht Cosa Nostra das Attentat auf das Olympia-Stadion von Rom, doch es missglückt: Die Fernbedienung für den Zünder funktioniert nicht. Das Attentat wird auf einen der folgenden Sonntage verschoben. Doch am 26. Januar „begibt sich B.“ mit seiner allseits bekannten Videobotschaft „aufs Spielfeld der Politik“. Am 27. Januar werden die Mafia -Brüder Graviano in Mailand festgenommen. Cosa Nostra cancelt das Attentat auf das Stadion und legt die Waffen weg. Haben die Mafiabosse `92/`93 nur ohne Sinn und Verstand geschossen oder waren sie inzwischen die Attentate ein bisschen leid oder wollten sie der Partei ihres Freundes keine Schwierigkeiten machen?
  3. Nachdem B. die Wahlen gewonnen hat, geht er an die Regierung und erlässt sofort das Dekret Biondi , das drei Gesetze zu Gunsten der Mafia enthält. Dell’Utri hatte Mangano gegenüber diese Gesetze schon bei ihren Besprechungen in der Villa in Como angekündigt. B. seinerseits zahlt nach all diesen Attentaten auch als Regierungschef weiterhin jedes halbe Jahr 250 Millionen Lire an Cosa Nostra. Die pax mafiosa trägt die ersten Früchte, oder sind auch dies nur Zufälle?
  4. 1996 spricht der Boss Salvatore Cancemi, Mitglied der Kommission von Cosa Nostra, (der damals beschlossen hatte, mit der Polizei zusammenzuarbeiten und für die Justiz der wichtigste Kronzeuge war) von B. und Dell’Utri als von den externen Auftraggebern der Attentate. Zig andere Kronzeugen machen eine gleichlautende Aussage. Aber auch angenommen, diese Aussagen gäbe es nicht, so ist da noch der sture Mafiaboss Giuseppe Graviano, der 2016-17 im Gefängnis abgehört wird. Er erzählt dem ihm zugeordneten Gefährten für den täglichen Spaziergang, die Attentate seien „ein Gefallen“ gewesen, den „Berlusca“ von ihm verlangt habe. Und er bebt vor Zorn auf B., weil „ich vor 25 Jahren mit dir zusammengesessen, gegessen und getrunken habe“, „ich habe dir Wohlstand gebracht“, und dann „wurdest du zum Verräter“, „du hast mir den Dolch reingerammt“, „du lässt mich im Gefängnis verrecken“. Weshalb sollte er, wenn er von den Attentaten spricht, B. ins Spiel bringen und sich über dessen Verrat aufregen, sich eine Erpressung überlegen? Hatte er Langeweile? Wollte er ein Späßchen machen oder haben B. und Dell’Utri tatsächlich in den Jahren `93/`94 etwas von ihm verlangt und ihm etwas versprochen?

Und der Journalist schließt seine Aufzählung: Renzi und die anderen allseits bekannten Mafiologen sollen uns ihre Interpretation der Fakten mitteilen. Da wird es was zu lachen geben!

 

Anmerkungen:

  1. Die Partei, auf die sich Cosa Nostra stützte, war die Democrazia Cristiana, geführt über lange Jahre von Giulio Andreotti, B.s Partei war die seines Mentors Bettino Craxi: die Sozialistenpartei. Beide gingen in den Korruptionsskandalen von Mani pulite unter.
  2. Marcello Dell’Utri, mit B. schon zu Universitätszeiten befreundet, in verschiedenen Funktionen immer an der Seite des Unternehmers und dann des Politikers B., büßt nach der definitiven Verurteilung wegen Zugehörigkeit zur Mafia eine siebenjährige Haftstrafe ab, im Prozess zur trattativa wurde er 2018 in erster Instanz zu 12 Jahren Haft verurteilt.
  3. 1974 wurde B. die Entführung seiner Kinder angedroht. Dell’Utri besorgte zur Sicherheit der Familie daraufhin den Mafiaboss Vittorio Mangano aus Palermo. Offiziell arbeitete Mangano als Stallmeister in B.s Villa.
  4. Bernardo Provenzano: Nach der Festnahme von Totò Riina (`93) Boss der Bosse in der Cosa Nostra; Leoluca Bagarella: nach Riinas Festnahme übernahm er das Kommando über den militärischen Flügel der Cosa Nostra und führte Riinas Strategie der blutigen Attentate fort.
  5. Previti: Anwalt und Vertrauter von B., Verteidigungsminister unter der Regierung B.; Ferrara: einflussreicher Journalist, Herausgeber von Il Foglio, Mitglied der B.-Regierungen; Letta: 3x Staatssekretär des Präsidenten B., später Vermittler zwischen FI und dem PD von Renzi; Confalonieri: Unternehmer und enger Freund von B.; Maurizio Costanzo: einer der bekanntesten Moderatoren im italienischen Fernsehen, in seiner Costanzo-Show wurde auch das Thema Kampf gegen die Mafia diskutiert.
  6. Das Attentat hätte Hunderten von Polizisten das Leben gekostet, die zur Sicherung des Fußballspiels eingeteilt waren.
  7. Die Ermittlungen zum Attentat gegen Paolo Borsellino in Via D’Amelio wurden von Anfang an in einer Weise manipuliert, die man auch in Italien vorher noch nie gekannt hatte: Ein falscher Kronzeuge beschuldigte sich selbst, das Attentat organisiert zu haben, und brachte 10 unschuldige Personen ins Gefängnis. Die Manipulationen flogen auf, als Gaspare Spatuzza, der wirkliche Autor des Attentas, sich entschloss mit der Justiz zusammenzuarbeiten…

Die `ndrangheta will das Monopol bei allen Drogen

Der italienische Antimafia-Staatsanwalt Gratteri warnt: „Die `ndrangheta will das Monopol bei allen Drogen“

Der Oberstaatsanwalt von Catanzaro beschreibt in einem Interview das Selbstverständnis der `ndrangheta: Sie sieht sich selbst als Drogen-Supermarkt, und das bedeutet, dass sie jede Nachfrage, egal wo, befriedigen können muss. Laut Nicola Gratteri verändert sich im Augenblick der internationale Drogenhandel drastisch: Die Bedeutung der synthetischen Drogen hat enorm zugenommen, neue Organisationen tauchen auf, die ebenfalls in diesem Geschäftsfeld mitverdienen wollen, Drogen, die man für aus der Mode gekommen gehalten hat, bekommen plötzlich wieder Bedeutung.

Nachdem die kalabrische Mafia-Organisation weltweit das Monopol im Kokainhandel erreicht hat, engagiert sie sich jetzt im Handel mit Fentanyl, einer höchst gefährlichen Droge, die noch viel stärker ist als Heroin. Erworben wird sie von den ganz Jungen, etwa von amerikanischen Studenten und Besuchern von Rave-Partys. Und die Nachfrage nach dieser Droge steigt ständig. Die Vorstellung, dass Fentanyl-Konsumenten sich an andere kriminelle Organisationen wenden könnten, ist für die `ndrangheta unerträglich, so Gratteri.

Auch wenn sich die `ndrangheta nun vermehrt den synthetischen Drogen zuwendet, so bleibt davon ihre Monopol-Stellung im Handel mit Kokain unberührt. Es zeigt sich aber, so der Staatsanwalt, dass die albanische Drogenmafia eine immer größere Bedeutung gewinnt, und das nicht nur in Italien. Offenbar ist es ihr über die Vermittlung der `ndrangheta gelungen, in Mexiko mit den Drogenproduzenten direkt zu kooperieren, ein unerhörter Vorgang, den die mexikanischen Drogenbarone bisher erfolgreich unterbunden haben, indem sie fremde Interessenten einfach eliminiert haben.

Die dritte Neuheit auf dem internationalen Drogenmarkt ist die Rückkehr des Heroins. Die Mexikaner, so Gratteri, überschwemmen den amerikanischen Markt geradezu mit dieser schon tot geglaubten Droge. 90% des Heroins in den USA kommen aus Mexiko, während vor allem Europa über die Afghanistan-Route versorgt wird. Und der Grund? Der Albtraum von den Spritzen, die in finsteren Ecken von Arm zu Arm weitergereicht werden, und von der realen Gefahr einer Ansteckung mit Aids, wie er über die „Kinder vom Bahnhof Zoo“ im kollektiven Bewusstsein vorhanden war – was zu einer sozialen Ächtung des Heroins geführt hat – ist vorbei. Heute wird Heroin geschnupft! Und damit, so schließt Gratteri, beginnt die Nachfrage von neuem.
Antimafiaduemila.com

“Vom Rauchen bekommt man Krebs“ – „Mit Kokain wirst du Minister“

Die italienischen Mafien sind Herrscher in Europa

So das Ergebnis einer Analyse der Situation in Europa durch den Experten Vincenzo Musacchio (1). In Europa tummeln sich insgesamt ca. 4000 Mafien und mafiaähnliche Organisationen. Sie machen Geschäfte im internationalen Handel, im globalen Feld der Logistik, im Mobilfunk, in den Medien und im Internet und haben inzwischen ein kriminelles Netzwerk geknüpft. Aber die unbestrittenen Herrscher in Europa sind die italienischen Mafien und sie sind die gefährlichsten, da sie den Nutzen der Kooperation entdeckt haben.

Auf diese neue Situation sind die für den Kampf gegen Mafien und Korruption eingerichteten Behörden überhaupt nicht vorbereitet. Europol spricht von einer Ausbreitung der italienischen Mafien in Europa, die sich vor allem in Spanien, Bulgarien, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Portugal in geradezu schwindelerregendem Tempo vollzieht. Besonders aktiv sind sie im Drogen-, Menschen-, Organ- und Waffenhandel, und in den letzten 10 Jahren haben sie sich vor allem auch auf Subventionsbetrug und auf die Geschäfte im Finanzbereich und im internationalen Handel spezialisiert. Ihre Methoden sind extrem raffiniert, was die Aufdeckung der Verbrechen ziemlich erschwert. Sie zeichnen sich auch durch besonderes Geschick bei kriminellen Aktivitäten im Netz und bei der Geldwäsche aus, so dass die Behörden nicht einmal dazu in der Lage sind, die Zahl der Verbrechen auch nur einzudämmen.

Die `ndrangheta zum Beispiel hat sich ein tragfähiges Netzwerk geschaffen, zu dem auch Komplizen auf internationaler Ebene zählen. Die Globalisierung der Finanzmärkte, die zunehmende Deregulation des Kapitals, die neuen Technologien, die Digitalisierung im Finanzsektor haben das Wachstum der legalen Wirtschaft befördert, dies gilt aber in gleicher Weise für die illegale Wirtschaft. Die organisierte Kriminalität kann sich in unglaublich kurzer Zeit auf neue geopolitische Veränderungen einstellen, ein Beispiel ist, dass unmittelbar nach dem Fall der Mauer in Berlin die italienischen Mafien für die neuen Bundesländer die Parole ausgaben „Kaufen, kaufen, kaufen!“

Spanien ist für die italienischen Mafien ein wichtiges Land, in dem Geldwäsche hervorragend funktioniert. Die kriminellen Gewinne werden dort in Geschäften und Firmen, in Immobilien, in Restaurantketten und anderen Bereichen gewaschen, die sich besonders gut dafür eignen. In England kontrolliert die italienische organisierte Kriminalität den Handel mit Drogen aus der Türkei, Afghanistan und Pakistan. Holland ist besonders interessant, da im größten Hafen Europas, in Rotterdam, die Drogen aus den südamerikanischen Ländern eintreffen, um dann auf ganz Europa verteilt zu werden. In Brüssel trifft man auf Clans der drei größten Mafien Italiens. Cosa Nostra und `ndrangheta arbeiten auch in Luxemburg und im Fürstentum Monaco. In Bulgarien, Slowenien und Kroatien sind Gruppen der Camorra, der `ndrangheta und der Sacra Corona Unita aktiv, die untereinander, aber auch mit anderen kriminellen Clans in Ost-Europa kooperieren. Schmuggel, Drogen- und Waffenhandel, aber auch der Handel mit Giftmüll und das Feld der Sportwetten sind dort für sie die wichtigsten Betätigungsfelder.

Die Situation ist als dramatisch einzuschätzen. Und was macht die EU? Sie scheint den Kampf gegen die OK noch nicht einmal aufnehmen zu wollen. Wie sonst soll man es interpretieren, dass von dem europäischen Gesetz, das Zugehörigkeit zur Mafia unter Strafe stellt und die Beschlagnahmung von Mafiabesitz vorsieht, und von der Einrichtung spezieller Behörden zur Bekämpfung der OK noch nicht einmal mehr die Rede ist.

Europa braucht einen europäischen Antimafia-Staatsanwalt, das Verbrechen „Zugehörigkeit zur Mafia“ muss auf alle europäischen Staaten ausgedehnt werden, und die Maßnahmen jedes Mitgliedslands zur Beschlagnahmung von Mafiabesitz müssen gegenseitig anerkannt werden. Dies wäre ein guter Anfang und ein entscheidender Impuls für den Kampf gegen die Vorherrschaft der Mafien in Europa.

  • Vincenzo Musacchio, Professor für Strafrecht an verschiedenen italienischen Universitäten, untersucht wissenschaftlich die Problematik der Bekämpfung von OK und Korruption. Die im Artikel von ihm genannte Quelle ist Europol (Strafverfolgungsbehörde der EU).

“Die Geschichte – das sind wir“. (Darstellung von Totò Riina, Boss der Bosse der Cosa Nostra, verstorben 2017)

 

Die `ndrangheta

Aus dem Bericht der DIA (Direzione Investigativa Antimafia) 2. Halbjahr 2018 für das italienische Parlament

Die `ndrangheta fühlt sich besonders zum Unternehmertum berufen

Auch wenn die kalabrische `ndrangheta ihre bisherige Struktur beibehalten hat – hierarchisch aufgebaut und verankert in ihrem Herkunfts-Territorium und in ihren Familien – so findet doch ein Modernisierungsprozess statt, der möglich ist, da die Organisation über gigantische ökonomische Ressourcen verfügt, da sie im internationalen Drogenhandel die Führungsposition inne hat, da sie bei den öffentlichen Aufträgen, bei Erpressungen und im Glücksspiel-Sektor aktiv ist und es versteht, ihre Gewinne in scheinbar legalen Aktivitäten zu waschen.

Die kalabrischen Clans, die außerhalb ihrer Stammregionen verwurzelt sind, schleusen Mitglieder der neuesten Generation ein, da diese in der Lage sind, stabile Beziehungen zu Geschäftsleuten und Unternehmern herzustellen und Einfluss auf die lokale Politik, Verwaltung und Wirtschaft auszuüben. Gleichzeitig, so der Bericht, breitet sich die Omertà auch im Norden aus, und es gibt zahlreiche Beispiele, wo Unternehmer aus einem bestimmten persönlichen Interesse heraus sich an die `ndrangheta wenden und um eine spezielle „Service“-Leistung bitten. Auf Kalabrien bezogen merkt der Bericht an, dass die `ndrangheta das Haupthindernis darstelle für jegliche Art sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Entwicklung einer Region, in der die Arbeitslosigkeit 20 % beträgt.

Die `ndrangheta ist weltweit die absolute Herrscherin über den Drogenhandel

Die `ndrangheta interessiert sich für die rentabelsten Aktivitäten in der Wirtschaft und im Finanzsektor. Sie hat nach wie vor in der Welt die Vorrangstellung im Drogenhandel inne und steht in direktem Kontakt mit den aggressivsten Drogenkartellen. Um auch im Ausland das Identitätsgefühl der Mitglieder zu stärken, behält sie den Initiationsritus bewusst bei. Tatsächlich bewährt sich dieses Geschäftsmodell nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland, der Schweiz, Spanien, Frankreich, Holland, in den Ländern Ost-Europas, in Amerika (vor allem Kanada) und Australien.

Besonders bedeutsam ist die Tatsache, dass sie die legale Wirtschaft auf gefährliche Weise vergiftet: Sie verändert die Regeln des freien Marktes , indem sie in immer zahlreicheren Sektoren der Wirtschaft ein Monopol erobert, angefangen vom Bausektor, wo sie immer mehr öffentliche Ausschreibungen gewinnt, über den Immobiliensektor, bis zum Geschäft mit Glücksspiel und Wetten.

Die `ndrangheta in Deutschland

Auffällig in Deutschland ist, so der Bericht, die massive Präsenz der italienischen Mafien. Diese Einschätzung basiert auf den Daten des BKA und den Ergebnissen vieler italienischer Ermittlungen, die in Kooperation mit der deutschen Polizei stattfanden. Die mächtigste italienische Mafia in Deutschland ist die `ndrangheta, der es im Lauf der Jahre gelungen ist, eine Struktur aufzubauen, die mit der in Kalabrien verglichen werden kann. Ihre Hauptbeschäftigung ist die Geldwäsche, die vor allem durch Aufkaufen von Geschäften und Immobilien betrieben wird. Eine besondere Bedeutung für die `ndrangheta hat Deutschland im Drogengeschäft wegen des Hamburger Hafens, der auch durch seine geographische Nähe zu den holländischen Häfen wichtig ist. Dort landen die meisten Drogenladungen aus Südamerika. An anderen europäischen Staaten, an denen die `ndrangheta ein besonderes Interesse hat, nennt der Bericht Belgien, Spanien, Frankreich, Österreich und Slowakien.

 


Vom Rauchen bekommt man Krebs – Mit Kokain kannst du Minister werden.

 

Cosa Nostra: Das Verlangen nach politischer Macht

Von den „Leghe des Südens“ zu Silvio Berlusconis Partei „Forza Italia“

Der Prozess „zur trattativa“, d.h. zu den Verhandlungen von italienischem Staat mit Cosa Nostra, die im Untergrund (ab 1992) geführt wurden, liefert mit seinen Rekonstruktionen der damaligen Ereignisse auf über 5000 Seiten verschiedene höchst interessante Erkenntnisse (1). Die Urteile der ersten Instanz wurden im April 2018 gesprochen: Alle Angeklagten, hochrangige Mafiabosse, hohe Ränge einer Carabinieri-Sondereinheit (die sog. „ROS“) und Politiker wurden zu hohen Strafen verurteilt. Roberto Tartaglia, einer der drei Ankläger in diesem Prozess, (2) beschreibt in einem Interview, das er dem Herausgeber von Antimafiaduemila, Giorgio Bongiovanni, gegeben hat, welche Pläne Cosa Nostra verfolgte, nachdem klar war, dass die für Januar 1992 vorgesehenen Urteile im Maxiprozess (3) nicht im Sinne der Cosa Nostra in Freisprüche verwandelt werden würden. Die bisherigen Bezugspersonen in der italienischen Politik, vor allem Vertreter der Democrazia Cristiana, hatten, wie es die Mafia sieht, ihre Versprechen gebrochen, waren Verräter.

Der Moment, in dem sich die italienische Politik an Vertreter der Cosa Nostra wendet, um die Strategie der blutigen Attentate von Totò Riina zu beenden, ist der 12. März 1992, als Salvo Lima, der sizilianische Politiker der DC (Democrazia Cristiana) – damit direkter Verbindungsmann zu Giulio Andreotti – von der Mafia ermordet wird. Mit diesem Attentat setzt Cosa Nostra ein deutliches Zeichen, dass ihre bisherige Zusammenarbeit mit der italienischen Christdemokratie beendet ist, da diese nicht in der Lage war, die definitiven Urteile im Maxiprozess im Sinne der Mafia zu beeinflussen. Sie muss also neue Wege, neue Bezugspersonen finden, um ihre politischen Ziele zu erreichen. Dieses Bedürfnis nach Veränderung haben nicht nur Totò Riina und seine Organisation, nein, auch die italienische Gesellschaft will Veränderungen in der Politik. Man darf nicht vergessen, 1992 ist auch das Jahr, in dem in Mailand die Korruptionsprozesse von „Tangentopoli“ beginnen, in deren Verlauf die größten italienischen Parteien, DC und die Sozialistische Parte, untergehen. Also, so Tartaglia, besteht eine Konvergenz zwischen den Interessen der Cosa Nostra und dem Zeitgeist, die die Mafia wie schon immer für sich zu nutzen wusste.

Den Beginn der Phase der Veränderung im Innern von Cosa Nostra sieht der Staatsanwalt jedoch schon früher, in der sog. „Konferenz in Enna“, am Ende von 1991 (4). Auf dieser Konferenz formuliert Riina, der Boss der Bosse, schon die Richtung, in die die neue politische Strategie der Mafia gehen werde: Cosa Nostra muss zum Staat werden. Dies könne man erreichen durch die Gründung einer „Lega des Südens“ nach dem Vorbild der „Lega Nord“ von Umberto Bossi, der in einer programmatischen Rede schon 1990 die separatistischen Pläne seiner Lega formuliert und eine geographische Dreiteilung Italiens ankündigt. Kurz darauf veröffentlicht der Chef-Ideologe der Lega Nord, Gianfranco Miglio, sein Buch „Eine neue Verfassung für die nächsten 30 Jahre“, in dem eben diese Ideen ausgeführt werden. Nicht viel später, so bemerkt Tartaglia, entstehen auffällig viele „Leghe del Sud“, die praktisch ohne Ausnahme von Vertretern der extremen Rechten gegründet werden. Ein Beispiel ist die „Sizilianische Lega“, deren Gründer Stefano Menicacci davor Mitglied der faschistischen Partei MSI war (5). Bei der Vorstellung seiner neuen Lega in Ragusa (Sizilien) fordert Menicacci die Abschaffung aller „Sondergesetze“. Das Sondergesetz, das abgeschafft werden soll, so erklärt Tartaglia, ist natürlich das Gesetz Rognoni-La Torre, das die Mitgliedschaft in der Mafia als Straftat definiert und die Beschlagnahmung des Mafia-Besitzes vorsieht. Kurz darauf wird eine andere „Lega des Südens“ in Palermo vorgestellt. Der Gründer, eine Person die zum engen Kreis des Faschisten und Chef der Geheimloge P2 Licio Gelli (6) gehört, schlägt als Kandidaten für die nächsten Wahlen Licio Gelli höchstpersönlich und Vito Ciancimino (7) vor. Auch er kündigt an, das Sondergesetz Rognoni-La Torre durch ein Referendum abschaffen zu wollen.

Auf die Frage Bongiovannis nach der Aussage des Kronzeugen Giovanni Brusca, dass Riina schon 1992, unmittelbar nach dem Mord an Salvo Lima, vorgeschlagen habe, Marcello Dell’Utri, die rechte Hand von Silvio Berlusconi, wegen eines neuen politischen Projekts zu kontaktieren (8), antwortet Tartaglia, er wolle zuerst über „Sicilia Libera“ („Freies Sizilien“) sprechen.

Mit der Gründung der Lega „Sicilia Libera“, die laut Tartaglia „reifer gewesen ist als ihre Vorgänger, versucht die Cosa Nostra zum ersten Mal eine eigene politische Bewegung auf dem Feld der Politik zu installieren.“ Der Staatsanwalt zitiert in diesem Zusammenhang den Mafia-Boss und Schwager von Totò Riina, Leoluca Bagarella, der sich mehrfach zu den Zielen von „Freies Sizilien“ geäußert hat: „Ich möchte nicht die Fehler meines Schwagers wiederholen, der einfach zu brav (!) war und sich am Ende sein Spiel von den Politikern hat aufzwingen lassen“. Bagarella habe zwei Ziele für die neue Lega formuliert: 1. Die Zustimmung der Bevölkerung, d.h. Wählerstimmen zu sammeln, um sie später auf ein anderes politisches Projekt übertragen zu können, oder 2. Eine eigene politische Bewegung daraus zu machen. Am Projekt „Sicilia libera“ hätten vor allem drei Mafiabosse gearbeitet: Leoluca Bagarella, Giuseppe Graviano und Matteo Messina Denaro. Man habe in diesem Zusammenhang auch den Boss Rosario Naimo wegen seiner guten Kontakte zu den amerikanischen Geheimdiensten beauftragt, in den USA nachzufragen, ob die Mafiagründung von dort eine Art internationaler Anerkennung haben könne.

Wenig später hätten diese drei Bosse in der Nähe von Cefalù eine Konferenz mit dem Senator DC Vincenzo Inzerillo (9) organisiert, um mit ihm das Projekt „Sicilia libera“ zu diskutieren. Thema sei ebenfalls gewesen, wie man die politischen Ziele durch Attentate fördern könnte. „Es gibt also einen ganz engen Zusammenhang zwischen den Attentaten damals und den politischen Plänen“ betont der Staatsanwalt.

Wie die oben erwähnte Äußerung Giovanni Bruscas zu interpretieren sei, dazu wolle er nichts sagen. Er ziehe es vor zu prüfen, ob es daneben nicht andere Daten gebe, die in dieselbe Richtung wiesen. Als erstes nennt er die schriftlich vorliegende Ankündigung des Gründers von „Freies Sizilien“, Nino Strano, die Bewegung „Sicilia Libera“ sei aufgelöst und die gesammelten Wählerstimmen würden auf die neugegründete Partei „Forza Italia“ übertragen. Ein weiteres Puzzleteil sei die Tatsache, dass der Name Vincenzo La Bua, Mitbegründer von „Sicilia libera“, auf einer Liste auftaucht, auf der die Präsidenten der lokalen Clubs von Forza Italia aufgeführt sind. Außerdem fänden sich die Kontaktdaten eines Mitglieds von Sicilia Libera, Ferdinando Platania, im Adressbuch von Marcello Del’Utri. Auch die Aussage des Kronzeugen Tullio Cannella, Bagarella habe ihm vorgeschlagen, einen Forza-Italia-Club „Sicilia libera“ zu gründen, sei in diesem Kontext zu sehen. „Selbst wenn man die Aussage Bruscas außen vor lässt, so gibt es doch einige objektive Daten, die eine gewisse Kontinuität bei Personen und Vorgehensweisen beweisen“. Die Schlüsse, die man aus diesen objektiven Daten ziehe, so betont Tartaglia, seien jedem einzelnen überlassen.

  1. Die Anklage richtet sich nicht auf die Tatsache, dass der italienische Staat in Verhandlungen mit Cosa Nostra getreten ist, sondern lautet „Erpressung eines politischen Gremiums“, damit gemeint sind u.a. drei italienische Regierungen. Das Urteil nennt die Regierungen Amato, Ciampi und Berlusconi.
  2. Roberto Tartaglia ist im März 2019 zum offiziellen Berater der parlamentarischen Antimafia-Kommission ernannt worden.
  3. Der Prozess in Palermo, mit dem Giovanni Falcone und Paolo Borsellino zum ersten Mal erreichten, dass Mafia-Prozesse nicht, wie in der Vergangenheit übliche Praxis, mit Freisprüchen endeten. Der Name Maxiprozess geht zurück auf die Tatsache, dass einer nie dagewesenen Zahl von Mafiapaten der Prozess gemacht wurde (474).
  4. Dieser Ausdruck wird von verschiedenen wichtigen Kronzeugen verwendet. Es handelt sich dabei um einen Summit der Cupola, des höchsten Gremiums der Cosa Nostra unter Vorsitzt von Totò Riina.
  5. MSI (Movimento sociale italiano) war eine neofaschistische Partei, gegründet 1946 von einigen Führern der faschistischen Partei und von Kämpfern der italienischen Sozialrepublik
  6. Licio Gelli, italienische Faschist, unter dessen Führung die ehemalige Freimaurerloge P2 in den 1970er Jahren zur Tarnung einer politischen Geheimorganisation zweckentfremdet und deshalb 1974 aus der Freimaurerei ausgeschlossen wurde. Dass die Geheimaktivitäten mit den Zielen einer Unterwanderung der Regierung und der Umgestaltung der Politik aber fortgesetzt wurden, zeigt u.a. die 1981 beschlagnahmte Mitgliederliste, auf der auch der Name Silvio Berlusconi auftaucht.
  7. Mafiaboss aus Corleone, erhält einflussreiche Positionen im Stadtparlament von Palermo (1970-71 Bürgermeister) und in der DC (Democrazia Cristiana): Zuerst ist er Anhänger des Fanfani-, dann des Andreotti-Flügels. Mehrfach von der parlamentarischen Antimafiakommission angeklagt wegen seiner engen Verbindungen zur Mafia, 79-82 werden seine politischen Gegner ermordet, darunter Piersanti Mattarella (Ministerpräsident) und Pio La Torre (Parteisekretär der Kommunistischen Partei). 1984 wird er wegen seiner Mafiaverbindungen verhaftet, 1992 definitive Verurteilung wegen Zugehörigkeit zur Mafia und vieler anderer Vergehen. In den Verhandlungen zwischen Staat und Cosa Nostra (der trattativa) hat er die Vermittlerrolle zwischen Politik und Cosa Nostra.
  8. Marcello Dell’Utri, von den Mafiosi immer „unser Landsmann“ genannt, ist seit den Jahren an der Universität enger Freund und rechte Hand von Silvio Berlusconi. Gemeinsam gründen sie und andere die neue Partei „Forza Italia“. Im Sommer 2014 ergeht das Urteil in letzter Instanz gegen den Senator der Berlusconi-Partei wegen Beihilfe zugunsten der Mafia. Er versucht, sich der Festnahme durch eine Flucht nach Beirut zu entziehen, wird dort aber festgenommen und an Italien ausgeliefert. Seitdem sitzt er im Gefängnis. Auch im Prozess zur trattativa ist Dell’Utri angeklagt und zu 12 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wird aber erst nach der dritten Instanz rechtskräftig.
  9. Inzerillo ist Mitglied der DC in Sizilien (1994 wird die DC in PPI umbenannt). Übrigens: Mitte Juli 2019 nahmen FBI und italienische Polizei 19 Personen, die zu den Clans Inzerillo und Gambino gehören, in Palermo fest.

 

 

 

 

 

Berlusconi e le bombe ‚affettuose‘ della mafia

Über die Müll-Mafia und illegale Deponien in Deutschland und der Schweiz

Heldin Hertha:

Es ist die größte Umweltsünde der Schweiz: 500.000 Tonnen Sondermüll häuften die Eidgenossen in den 80er Jahren in einer Tongrube an. Hertha Schütz-Vogel hat 30 Jahre lang gegen Müll und Gestank gekämpft. Jetzt wird die Deponie zurückgebaut.

Immer wieder hatte sie auf die Gefahren hingewiesen. In ihrem Kampf gegen die Deponie ist sie sogar einem zwielichtigen Müllhändler aus Deutschland auf die Schliche gekommen. Doch jahrzehntelang wollte niemand auf die Frau aus dem Unterdorf hören, die von ihrem Haus aus die Deponie im Oberdorf zwar nicht sehen, oft aber riechen konnte – bis es ihr endlich gelang, ihre Mitmenschen zu überzeugen. Mittlerweile wird die Deponie zurückgebaut, ein in dieser Dimension weltweit einmaliges Projekt…..Müllrausch.de/

Umwelt im Griff der Organisierte Kriminalität
Finanz-Treff am 25. 07 2019 um 19 Uhr
in Pforzheim mit Dagmar Frank

Cartoon by Heinrich Schwarze-Blanke
www.w-t-w.org/en/heinz-schwarze-blanke

Antimafiastaatsanwalt Gratteri: In Europa denkt man nur ans Geld

Nicola Gratteri, leitender Antimafia-Staatsanwalt aus Catanzaro (Kalabrien), schildert in einem Interview, das er vor kurzem in der Sendung „Circo Massimo“ Radio Capital gegeben hat, seine Sicht der aktuellen Lage im europaweiten Kampf gegen die Mafien.

Zunächst grenzt er sich dezidiert gegen den italienischen Innenministers Salvini ab, der behauptet hat, die Mafien endgültig zu besiegen, sei eine Frage von „wenigen Monaten“. Er sei da völlig anderer Meinung: Statt von einem Sieg spreche er lieber von einer Eindämmung des Phänomens OK. Wenn man unter Beachtung der italienischen Verfassung und mit einem anderen Justizsystem als dem jetzigen gegen die Mafien vorgehe, könne man in 10 Jahren 80% vernichtend schlagen. Aber, so betont er, dazu sei „ein starker Input von Seiten der Politik“ notwendig. Er sei seit 1986 als Staatsanwalt tätig und warte noch heute darauf, dass eine Regierung den Mafien den totalen Krieg erkläre. Dazu brauche es aber ein starkes Justizsystem, das von den Leuten an der Macht offensichtlich nicht gewollt sei, weil eine starke, unabhängige Justiz auch die politische Führungsriege kontrollieren könne, und die wolle eben nicht kontrolliert werden.

Dann kommt er auf die OK in Europa zu sprechen: „Für die Mafien ist Europa eine riesige Weide, auf der jeder grasen kann, wie er will. Ich ermittle in Belgien, in Deutschland und Holland und muss mich mit drei Justizsystemen auseinandersetzen um die Drogenhändler zu jagen, während die Mafiosi sich in diesen Ländern frei bewegen können“ als wären sie einfache Touristen. „Ich bin“, so fährt er fort, „für ein föderales Europa in Politik, Justiz und Wirtschaft. Aber in Europa spricht man nicht über Mafia, das einzige Thema sind die Wirtschaft und die Märkte.“ Und von dieser Nachlässigkeit im Umgang mit einem großen Problem hätten die Mafien in Europa profitiert. Beispiel `ndrangheta. Wenn man im Zusammenhang mit der kalabrischen Mafia nur an Norditalien denke, mache man einen großen Fehler. „Sie ist in Deutschland, Belgien, Portugal, Holland und Spanien fest verwurzelt.“ Gratteri spricht im Falle Europas also nicht mehr von Infiltration, sondern eindeutig von Verwurzelung!!

„Seit 10 Jahren nun ist die Eroberung Osteuropas durch die `Ndrangheta im Gang – und keiner sagt nur ein einziges Wort dazu. (…) Auch von Österreich spricht nie jemand, obwohl die ‚Ndrangheta sich dort frei und nach ihrem Belieben bewegen kann“. Als letztes Beispiel nennt er die City von London, ein Ort, an dem es kinderleicht sei, Geld zu waschen.

Der Staatsanwalt aus Catanzaro weiß, wovon er spricht. Aber in Europa hört keiner zu!
Antimafiaduemila
Capital.it

Die `ndrangheta bekämpft man
wie die anderen Mafien
mit Gefängnis unter verschärften Bedingungen und der Beschlagnahmung ihres Besitzes. – Nicola Gratteri
Lameziaoggi.it

Der Staatsanwalt Nicola Gratteri
mahnt: „Jungs, Mädels, macht euch kundig, studiert – dann machen wir sie fertig“
Diariealtro.it

 

 

 

by Paolo Calleri