Narrative über die Geldpolitik der EZB

Narrative über die Geldpolitik der EZB – Wirklichkeit oder Fiktion?

Isabel Schnabel (CV Schnabel)  ist die neue Deutsche
im Direktorium der Europäischen Zentralbank. Sie will ihren Landsleuten die Geldpolitik endlich besser vermitteln und mit «Halbwahrheiten» aufräumen, damit die zum Teil deftige Kritik an der EZB abnimmt. Jüngst hielt sie dazu eine vielbeachtete Rede.

Michael Rasch brichtet: Die neue EZB-Präsidenten Christine Lagarde und Schnabel nun die Bürger besser erreichen wollen, ist ein hehres und vernünftiges Unterfangen. Schnabel beklagte vor allem die Verrohung der Sprache der Boulevardmedien

In ihrem Vortrag verwies sie zuerst auf die wirtschaftlichen Erfolge Deutschlands in den vergangenen zehn Jahren, legte dann die Weltsicht der EZB dar und rechnete schliesslich mit den angeblichen Risiken und Nebenwirkungen der Geldpolitik ab. Dabei ist wohl unbestritten, dass Deutschland eine ausserordentlich prosperierende Periode hinter sich hat, zu der allerdings deutlich mehr Faktoren beigetragen haben als die äusserst expansive Zinspolitik der EZB. Rein geldpolitisch verwies Schnabel auf den in den vergangenen Jahren stark gesunkenen realen Gleichgewichtszins. Dieser ergibt sich, wenn alle Produktionsfaktoren voll ausgelastet sind und keinen Preisdruck ausüben. Diesen Gleichgewichtszins müsse die EZB unterbieten, um die Inflation wie gewünscht zu erhöhen. Der reale Gleichgewichtszins hänge von vielen strukturellen Faktoren ab, zum Beispiel der Demografie und der Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft. Richtigerweise erwähnte Schnabel, dass diesen Zins niemand genau kenne, sondern dass man ihn lediglich schätzen könne. Die Spanne liegt laut EZB-Schätzungen zwischen 0,5 und –2%, andere Ökonomen kommen aber auch zu weniger dramatischen Ergebnissen….NZZ.ch
FT.com
ECB.europa.eu/press

Ralph Orlowski / Reuters

Rede von Isabel Schnabel 2020
@Isabel_Schnabel / Twitter

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Die Neue im EZB-Direktorium

Die deutsche Regierung hat die Finanzmarktökonomin und Bankenexpertin Isabel Schnabel für das EZB-Direktorium nominiert. Die Professorin der Universität Bonn soll die deutsche Öffentlichkeit wohl auch mit der EZB-Politik versöhnen.


Michael Rasch berichtet:
Mitglied bei den «Wirtschaftsweisen»

Das Führungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB) erfährt eine Bereicherung. Mit der nominierten Isabel Schnabel wird eine renommierte Ökonomin in das sechsköpfige Direktorium der EZB einziehen. 

Deutschland wollte möglichst wieder eine Frau nominieren, was nun gelungen ist. Schnabel dürfte sich im innerdeutschen Rennen vor allem gegen Claudia Buch durchgesetzt haben, die Vizepräsidentin der Bundesbank. Auch vom Europäischen Parlament kommen regelmässig Forderungen nach einem höheren Frauenanteil innerhalb des 25-köpfigen EZB-Rates, der bis jetzt fast nur aus Männern besteht. Die 48-jährige Schnabel ist allerdings alles andere als eine Quotenfrau. Die gebürtige Dortmunderin lehrt derzeit Finanzmarktökonomie an der Universität Bonn und ist eine Expertin für Bankenregulierung, Finanzkrisen und systemische Risiken. Seit Juni 2014 ist sie auch Mitglied des deutschen Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (der sogenannten Wirtschaftsweisen) und hat somit einen breiten ökonomischen Fundus. Zudem amtiert sie seit diesem Monat als Co-Vorsitzende des deutsch-französischen Rates der Wirtschaftsexperten….
NZZ.ch
Euractiv.de

Finanz-Expert Lilah
Prof. Isabell Schnabel