Superreiche Frauen in Afrika

Isabel dos Santos, Angolas Präsidententochter, Isabel dos Santos
ist nach außen so etwas wie das It-Girl des Kontinents. Doch hinter den Kulissen geht es um Öl, Macht und eine Familie, die ein ganzes Land im Griff hält.

Wenn man die Tochter des angolanischen Präsidenten fragt, wie sie so reich und mächtig wurde, lächelt sie fein. Und erzählt die Geschichte von der Prinzessin, die Eier verkaufte. Das ist der Kern dessen, was sie der Welt über sich sagen will: dass man es mit einer normalen, netten, nicht weiter aufregenden Frau zu tun hat, die – und das ist der zweite Teil der Geschichte – sie arbeitet als Unternehmerin. Als ihr Vorbild nennt sie ihre Großmutter. Die sei morgens früh aufgestanden, habe dafür gesorgt, dass die Kinder frühstückten und zur Schule gingen, und habe dann Obst und Gemüse auf dem Markt verkauft.

Aber Isabel dos Santos verkauft keine Früchte auf dem Markt. Sie steht an der Spitze eines Wirtschaftsimperiums, dessen Größe von außen nur geschätzt werden kann. Denn ihre Geschäfte gehören zu den Dingen, über die Isabel dos Santos der Welt wenig mitteilen will. Geschätzte drei Milliarden Dollar Vermögen.

Auf der Wirtschaftskonferenz vor zwei Jahren trat sie als Chefin des Mobilfunkunternehmens Unitel Angola auf. Auch an einer angolanischen Supermarktkette soll sie beteiligt sein. Aber in den vergangenen Jahren machte Isabel dos Santos immer mehr Geschäfte in Portugal; sie ist an portugiesischen Banken, Medien, Energieversorgern und Telekommunikationsfirmen beteiligt. Und sie will noch mehr: Als kürzlich die spanische Investmentgesellschaft CaixaBank das viertgrößte portugiesische Geldinstitut BPI übernehmen wollte, schritt Isabel dos Santos ein. Sie hält knapp zwanzig Prozent Anteile an BPI – und schlug kurzerhand eine Fusion mit Portugals zweitgrößter Bank vor. Deals dieser Größenordnung sind es, die Isabel dos Santos beschäftigen.

Das ist überall auf der Welt viel Geld – aber in Angola unvorstellbar viel. Die Menschen dort sind bitterarm, nicht einmal die Hälfte kommt an ausreichend sauberes Trinkwasser heran. In keinem Land auf der Welt ist das Risiko für ein Kind größer, dass es stirbt, bevor es fünf Jahre alt ist.

Es gibt durchaus Regierungschefs in Afrika, die sich um Transparenz und Bescheidenheit bemühen. In Nigeria legte Präsident Muhammadu Buhari zum Amtsantritt sein Privatvermögen offen: 150.000 Dollar auf der Bank, dazu fünf Häuser, zwei Lehmhütten, 270 Stück Vieh und ein paar Schafe.

Buhari war früher schon als Militärherrscher Staatschef seines Landes und ist sicher kein armer Mann. Aber immerhin erklärt er, was er hat. Tansanias neuer, John Magufuli, verbot als eine der ersten Amtshandlungen ehemaligen Regierungsmitgliedern die Auslandsreisen auf Staatskosten.

Die Regel sind solche Beispiele nicht. Natürlich geraten Politiker auf allen Kontinenten in den Ruch, sich zu bereichern, von Israel bis Frankreich, von Spanien bis Australien. Doch auch wenn es ein trauriges Klischee bedient: Korrupte Regierungschefs gibt es in Afrika mit seinen mehr als 300 Millionen Menschen in Armut besonders viele.

Selbst wer hoffnungsvoll beginnt, kann später schwer enttäuschen: Robert Mugabe (Simbabwe), José Eduardo dos Santos (Angola) und Paul Biya (Kamerun) waren vor mehr als 30 Jahren als Volkshelden gestartet. Ihre genauen Vermögenswerte kennen heute wohl nur sie selbst, aber wirtschaftliche Verflechtungen und ihr Lebenswandel weisen sie als waschechte Kleptokraten aus.

Sie haben es mit sieben anderen Herrschern auf die Liste der wohlhabendsten Machthaber des Kontinents geschafft. Fast immer sind erhebliche Ländereien und noch massivere Rohstoffvorkommen die Basis der Vermögen.

Hier sind Afrikas reichste Staats- und Regierungschefs im Überblick: Spiegel.de/fotostreckeAfrica„Mister Präsident : Ich dachte, all die Millionen von Dollar, sein für Hilfe um uns zu erziehen und unsere Familien zu helfen, ihre Pflanzen zu wässern“?

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