Lauten die Leserkommentare um den frisch wiedergewählte Fifa-Präsident Sepp Blatter (79). Er wird im Rahmen des Verfahrens um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 von der Schweizer Polizei vernommen werden. Eine Gruppe von Staatsanwälten in Bern untersucht unter dem Codenamen „Operation Darwin“ die Vergabe der beiden Turniere an Russland und Katar. Sie ermittelt wegen Korruption und Geldwäsche. Die Straftaten können den Tätern bis zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis einbringen, berichtet die englische Sunday Times.
Auf Anweisung der Ermittler-Gruppe waren am vergangenen Mittwoch das Fifa-Hauptquartier in Zürich durchsucht und Dokumente sichergestellt worden. Außerdem wurden Bankkonten bislang unbekannter Fifa-Mitglieder eingefroren. Nun bereiten sich die Schweizer auf die Verhöre von Blatter und den anderen neun Fifa-Exko (Exekutiv-Komitee)-Mitgliedern vor.
Unter den Exko-Männern sind Franz Beckenbauer und Uefa-Boss Michel Platini. Sie werden nicht als Verdächtige betrachtet, sondern einen Status zwischen Zeuge und Verdächtiger einnehmen. Blatter und Platini sollen als letzte der 10 befragt werden, da sie in der Schweiz leben und von den Ermittlern jederzeit kontaktiert werden können.
Das Schweizer Verfahren läuft unabhängig vom US-Verfahren, das am Mittwoch in der Anklage von insgesamt 14 Personen und der Festnahme von 7 Fifa-Topleuten in Zürich gipfelte.
In diesem Zusammenhang haben die britische Banken HSBC, Barclays und Standard Chartered interne Untersuchungen angekündigt. Laut Sunday Times ein Zeichen dafür, dass sie sich darauf vorbereiten, ins Visier der FBI-Ermittlungen zu geraten.
Sollte auch Franz Beckenbauer ins Gefängnis? /Der Abendkurier Satire
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