Schweizer Treuhänder stellt sich der US-Justiz

Steuerstreit

NZZ:  Vor drei Jahren haben die USA sieben Banker der Credit Suisse und einen Treuhänder angeklagt, weil sie amerikanischen Kunden geholfen haben sollen, Geld am Fiskus vorbeizuschleusen. Diese Mitarbeiter galten seither als flüchtig. Am Dienstag hat sich nun der angeklagte Treuhänder den USA gestellt, nachdem sich Mitte März bereits einer der Banker vor einem US-Richter für schuldig bekannt hatte. Der Angeklagte J. D. hatte laut Gerichtsunterlagen bis 1997 für die CS-Tochter Fides gearbeitet. Damals soll das CS-Mutterhaus die Tochter jedoch darüber informiert haben, dass es zu riskant sei, wenn sie Strukturen für Kunden aufsetze, die nominal als Inhaber von deren Konti fungierten. Solche Strukturen können helfen, die wahren Eigentümer vor dem US-Fiskus zu verschleiern. J. D. machte sich in der Folge als Treuhänder selbständig. Die CS soll weiter bevorzugt auf seine Dienste für das Aufsetzen von Strukturen zurückgegriffen haben, wie es in einer Erklärung («Statement of facts») des Geständigen A. B. heisst, der mit J. D. zusammengearbeitet hatte.
J. D. wird am Mittwoch vor einem Bundesgericht im Distrikt für das östliche Virginia erscheinen. Er wurde gegen eine Kaution von 150 000 $ auf freien Fuss gesetzt. Die US-Justiz hat bisher 38 Schweizer Banker, Treuhänder und Vermögensberater angeklagt. Davon haben sich sechs für schuldig bekannt und kooperieren mit den Behörden. Mit J. D. wären es sieben. Andere gelten als flüchtig. Zudem wurde das frühere Geschäftsleitungsmitglied der UBS, Raoul Weil, im Oktober 2013 in Italien verhaftet und im Dezember an die USA ausgeliefert. Der Prozess gegen ihn soll Mitte Oktober beginnen.
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Schweizer Treuhaender stellt sich der US-Justiz

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