Mit Milliarden-Hilfen will der Staat notleidende Firmen retten. Weil dafür die Regeln gelockert werden, könnten aber auch Geldwäscher und die organisierte Kriminalität profitieren. Nun können Kriminelle ihre GmbHs unauffällig dicht machen oder ob sie investiert haben“, sagt der Anti- Geldwäscheexperte Andreas Frank….SZ-Archiv
Meike Schreiber und Markus Zydra berichten:
Die Warnung war dringlich und sie war beunruhigend: Kriminelle wür- den die Umstände der Corona-Pandemie „für Finanzbetrug“ ausnutzen, und auch „Terroristen könnten die Gelegenheit nutzen, Geldmittel aufzutreiben“.
Veröffenlicht hat sie Anfang April die Financial Acion Task Force, kurz FATF, das wichtigste internationale Gremium zur Bekämpfung und Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, in dem 35 Mitgliedstaaten und die EU-Kommission vertreten sind, darunter auch das Bundesfinanzministerium.
Nun hat Berlin in diesen Tagen im Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise das größte Rettungspaket der bundesdeutschen Geschichte geschnürt, Umfang: 1,2 Billionen Euro. Mittelständler können nun sogar Kredite mit staatlicher Vollbürgschaft beantragen. Zwar dürfen100 Milliarden Euro formal nur gesunde und von Corona betroffene Firmen diese staatlichen Darlehen beantragen, zugleich aber sind die Geldhäuser auf Wunsch der Industrie- und Bankenverbände nun aus der Mithaftung für die Kredite entlassen worden und sollen ausdrücklich auf die sonst übliche Risikoprüfung verzichten. Alles soll mög- lichst schnell gehen. Für den rechtschaffenen Teil der Wirtschaft ist das Hilfe in höchster Not.
Für Geldwäscher und die organisierte Kriminalität bietet das schnelle Geld vom Staat aber auch eine Gelegenheit, ihre illegalen Geschäfte auszubauen.
Auf diesen Betrag schätzen Experten das Volumen der jährlichen Geldwäsche in Deutschland. Weil illegal erwirtschaftete Vermögen naturgemäß im Geheimen eingeschleust werden, könnte der Betrag allerdings auch niedriger oder höher sein. Viel von dem Geld fließt jedenfalls in die Immobilien- wirtschaft, was den Preis- anstieg in Metropolen noch beschleunigt haben dürfte. In Deutschland darf man Immobilien immer noch bar bezahlen. Die Bundesregie- rung möchte daran nicht rütteln, man befürchtet eine Bargeld-Debatte.
und schon gehts los :
Soforthilfe für Soloselbstständige in NRW vorerst gestoppt
Wegen mutmaßlicher Betrügereien hat Nordrhein-Westfalen die Auszahlung der Soforthilfen an Solo-Selbstständige und Kleinstbetriebe vorerst gestoppt……Deutschlandfunk.de