Russland und die westlichen Sanktionen

Ein Jahr Sanktionen: Vor einem Jahr sind die Sanktionen gegen Russland bedeutend verschärft worden. Die Wirkung ist markant. Ein Ende ist nicht in Sicht, Washington zieht jetzt sogar die Zügel an.

Ebenso wenig wie ein Ende des Ukraine-Konflikts ist ein Ende der westlichen Sanktionen gegen Russland absehbar. Die USA haben in der Nacht auf Freitag ihre Strafmassnahmen ausgeweitet, die sie wegen Moskaus völkerrechtswidriger Annexion der Halbinsel Krim und der militärischen Aggression in der Ostukraine verhängt hatten. Washington baute die Liste leicht aus und nahm mehr Personen sowie vor allem Tochtergesellschaften bereits sanktionierter Unternehmen aufs Korn – dies rund ein Jahr, nachdem die bis heute schwersten Strafen gegen das Schwellenland erlassen worden waren. Der Preis, den Russland durch die Auflagen zahlen muss, ist markant.

Relativ harmloser Beginn
Der Ukraine-Konflikt spitzte sich langsam zu, das Sanktionsregime ebenso. Auf den Anschluss der Krim reagierten Brüssel und Washington im vergangenen Frühjahr schrittweise mit primär personenbezogenen Strafmassnahmen. Von Mitte März bis Mitte Juli 2014 wurden immer mehr ukrainische Separatisten und russische Politiker, aber auch russische Magnaten und einflussreiche Freunde Präsident Wladimir Putins zu Zielpersonen. Inzwischen stehen über einhundert Personen auf den Listen. Ihre Konten in der EU und den Vereinigten Staaten (sofern sie welche besassen) wurden eingefroren, Geschäftsbeziehungen mit ihnen untersagt.

Der wirtschaftliche Schaden war zunächst gering: Igor Setschin, Putin-Vertrauter und Chef des weltgrössten börsenkotierten Erdölproduzenten Rosneft, mag auf der US-Liste stehen – aber das allein hielt amerikanische Konzerne juristisch nicht davon ab, mit Rosneft Geschäfte zu machen. Auch die kurzweilige Sperrung der Visa- und Mastercard-Kreditkarten einer Bank, die sanktionierte Anteilseigner hat, sorgte eher für Verwirrung und Unmut als für ökonomische Turbulenzen. Der Fall des Putin-Freundes Gennadi Timtschenko blieb die Ausnahme: Er verkaufte einen Tag, bevor er im März 2014 Ziel der US-Sanktionen wurde, seinen Anteil am Rohstoffhändler Gunvor , um das Unternehmen zu schützen.

Im Sommer 2014 allerdings änderten sich die Bedingungen für die Geschäftswelt drastisch.
Russland leidet im Griff der Strafen

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