Argentinien
Trotz ihrer populistischen Rhetorik versucht Argentiniens Regierung das Verhältnis zum Ausland und den Finanzmärkten zu kitten. Unklar ist, ob Präsidentin Kirchner den Kurswechsel mitträgt.
Das Büro im Mittelschichtsvorort im Norden von Buenos Aires ist karg bestückt. Die Wände sind kahl, es gibt nur zwei Stühle sowie einen Resopaltisch. Auf diesem stehen eine Geldzählmaschine und ein Glas, gefüllt mit Gummibändern. Ein junger Mann mit tätowierten Unterarmen betritt wortlos den Raum und überreicht dem Besucher einen Stapel Banknoten sowie eine ausgedruckte Quittung. Nervös flackert sein Blick, während der Kunde das Geld nachzählt. Danach schnürt er ihm die Banknoten mit den Gummibändern zu einem faustdicken Päckchen und leitet den Kunden nach draussen zur von einer Kamera überwachten Tür. Im Flur warten drei neue Kunden darauf, ihr Geld zu wechseln. Die Szenerie erinnert an ein Wartezimmer beim Zahnarzt.
Rückfall in längst vergangen geglaubte Zeiten