Rendite abseits der Börse

Anlegen ist mehr als kotierte Wertschriften. Wer auf Liquidität verzichtet, kann die Rendite verbessern, etwa mit Anlagen in Crowdfunding, nichtkotierte Aktien oder Private Debt.

Werner Grundlehner berichtet: Crowdfunding
Anfang des laufenden Jahrzehnts sorgte eine neue Art der Finanzierung über das Internet für Furore. Crowdfunding ist der englische Begriff für Schwarmfinanzierung. Dabei handelt es sich um die internetbasierte Finanzierung von Projekten durch eine grosse Anzahl von Personen mit kleinen Beträgen auf der Basis kostengünstiger Prozesse und standardisierter Dokumente. Ursprünglich ging es dabei meist um wohltätige Projekte und um Firmengründungen. Die «Rendite» war in den Anfangszeiten meist moralisch oder symbolisch: Der Investor darf etwa als Erster das neue Produkt eines Startups zu Vorzugskonditionen beziehen.

Doch über die Jahre hat sich das «Crowd»-Modell entwickelt und auf andere Bereiche wie das Crowdlending oder das Immobiliengeschäft ausgedehnt. Zahlreiche Anbieter – auch in der Schweiz – betreiben das Crowdfunding mittlerweile als kommerzielles Geschäftsmodell. Crowdinvesting erreichte im Jahr 2017 gemäss der Fachhochschule Luzern ein Volumen von fast 380 Mio. Fr. Die Zahlen für das vergangene Jahr werden erst Ende Mai publiziert. Einzelne Beobachter rechnen damit, dass 2019 die Milliardengrenze geknackt wird. Punkto investiertes Volumen pro Kopf liegt die Schweiz noch deutlich hinter den USA und Grossbritannien zurück, wo der Wert rund viermal höher liegt. Auf dem Schweizer Markt tummelt sich eine Vielzahl von Crowdfunding-Plattformen, wenige Marktführer beherrschen aber den Grossteil des Marktes. Erste Anbieter experimentieren mit Blockchain-basierten Lösungen.

Auch professionelle Investoren nehmen Crowdfunding mittlerweile als interessante Anlage wahr….NZZ.ch