Rating-Agentur: Japans Staatsverschuldung zu hoch

Die Rating-Agentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Japans um eine Stufe auf die Note «A» mit stabilem Ausblick herabgesetzt. Japan liegt damit fünf Ränge unter der Bestnote. Grund der Herabstufung ist die hohe Schuldenlast und die Unsicherheit, ob die Regierung wirklich die Neuverschuldung senken will. Die Rating-Agentur betonte, dass die Regierung im jüngsten Budget nicht genügend Vorsorge getroffen habe, um die Einnahmeausfälle aus einer verschobenen Erhöhung der Mehrwertsteuer auszugleichen.

Die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe hatte im vergangenen Jahr eine für Oktober 2015 angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer von 8% auf 10% auf Frühjahr 2017 verschoben, nachdem eine erste Mehrwertsteuererhöhung im Frühjahr die Wirtschaft in die Rezession gestürzt hatte.

Der Yen hat als Reaktion auf die Herabstufung zeitweise nachgegeben. Fitch bezweifelt, dass es die Regierung mit der angekündigten Haushaltsanierung ernst genug ist. Die Agentur verweist darauf, dass die Regierung für 2016 eine weitere Senkung der Unternehmenssteuer angekündigt habe. Und erst im Januar habe sie unerwartete Mehreinnahmen in einem Nachtragshaushalt für Mehrausgaben genutzt. Fitch warnt auch, dass die derzeit steigenden Unternehmenssteuereinnahmen indirekt das Ergebnis des im vergangenen Jahr schwächer gewordenen Yen seien. Das werde sich nicht so fortsetzen, heisst es….

Das grösste Risiko für Japans Wirtschaft sei ein möglicher Vertrauensverlust und rapide steigenden Zinsen. Diesem Risiko steht entgegen, dass der Löwenanteil der japanischen Staatsschuld im Inland finanziert ist, durch die Spargroschen privater Haushalte und zunehmend durch die Anleihekäufe der Bank von Japan.
Fitch stuft Japan herab
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