Qualität der Berufsausbildung

DGB-Jugend-Ausbildungsreport-2016 – Azubis.
Die Zufriedenheit mit Berufsausbildungen nimmt weiter ab. Was sind die Gründe für den Frust der Azubis?

Mit der Mischung aus praktischem Lernen im Betrieb und schulischer Unterweisung gilt die Berufsausbildung in Deutschland als vorbildlich. Die Nachfrage der Betriebe nach Fachkräften ist hoch, die nach Auszubildenden ebenfalls: Im vergangenen Jahr konnten bundesweit 41 000 Lehrstellen nicht besetzt werden. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 7,2 Prozent niedriger als in allen anderen EU-Staaten – mit Ausnahme Maltas. Dem aktuellen Ausbildungsreport des DGB zufolge sind fast drei Viertel der Befragten mit ihrer Lehre zufrieden. Das ist die Sonnenseite.

Auf der Schattenseite des deutschen Berufsausbildungswesens befinden sich 270 000 Jugendliche und junge Erwachsene, die in allerlei Übergangsmaßnahmen zwischen Schule und Ausbildung feststecken. Insgesamt 282 000 junge Leute, die bei der Bundesagentur für Arbeit Interesse an einer Lehrstelle angemeldet hatten, gingen 2015 leer aus.

Die duale Ausbildung war jahrzehntelang der Garant für gute Fachkräfte, die Qualität der Ausbildung schwindet aber in vielen Bereichen, sagt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. „Wer über unbesetzte Ausbildungsplätze klagt, muss qualitativ gute Ausbildungsplätze mit Perspektive anbieten. Der Report belegt erneut, dass gerade die Branchen über Azubi-Mangel klagen, die seit Jahren für ihre schlechten Ausbildungsbedingungen bekannt sind. Hier sollte der Gesetzgeber mit Novelle des Berufsbildungsgesetzes endlich einschreiten.“

Heinrich Schwarze-Blanke www.w-t-w.org/en/heinz-schwarze-blanke/

Heinrich Schwarze-Blanke
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