Geldwäsche in Billionenhöhe dringend bekämpfen

Berlin (dpa) – Nach einem Bericht der Münchner Sicherheitskonferenz hat Geldwäsche aus kriminellen Aktivitäten im Jahr 2018 einen Billionenumfang erreicht. Die Schätzungen reichen demnach von 1,7 bis 4,2 Billionen US-Dollar. «Terroristen, bewaffnete Gruppen und sogar manche Staaten profitieren davon, dass Geld, Güter und Daten sich immer einfacher durch die Welt bewegen können», sagte Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dem der Bericht vorliegt.
Geldwäsche klettert auf Rekordniveau
Europäische-Bankenaufsicht-über-Geldwäsche
Geldwäsche lässt Immobilienpreise steigen

Facebook möchte neue «Weltwährung» lancieren

Facebook lanciert die «Weltwährung» Libra
Der amerikanische Internetkonzern macht Genf zum Zentrum seiner Zukunftsvision vom «Internet of Money»: Die neue Kryptowährung Libra soll den Umgang mit Geld so einfach machen wie das Verschicken einer SMS. Hat das Projekt Erfolg, könnte es das Finanzsystem umkrempeln.

Christof Leisinger  berichtet: Gerüchte machten schon eine Weile die Runde, nun werden sie wahr. Facebook kündigt die Einführung einer Kryptowährung namens Libra an. Nicht sofort, sondern Anfang bis Mitte nächsten Jahres. Das Ziel ist ambitioniert. So soll sich die Libra als erste rein digitale «Weltwährung» überhaupt etablieren und zusammen mit der Technologie, auf der sie basiert, das Leben von Milliarden von Menschen erleichtern. Das klingt äusserst anspruchsvoll und fast wie ein Märchen ­– aber was ist dran?

Das Internet verändert die Welt, nur nicht die des Geldes

Die Überlegungen gehen zunächst von der Beobachtung aus, dass man heute aufgrund des Internets und moderner Kommunikationsmöglichkeiten praktisch nur noch ein günstiges Smartphone benötigt, um sich zu informieren, um Nachrichten beinahe kostenlos auszutauschen oder um sich den Alltag mit der Inanspruchnahme allerlei günstiger Dienstleistungen hoher Qualität zu versüssen…

Woher der Wind weht, lässt sich an den Beispielen der chinesischen Unternehmen Tencent und Alibaba ablesen. Noch im Jahr 2013 kaum bekannt, wickeln ihre Apps Wechat und Alipay heute im Zahlungsverkehr jährlich Transaktionen im Gegenwert von mehreren Billionen Dollar ab. Längst sind die Chinesen dazu übergegangen, ihre Expertise, ihre Technologien und ihre operativen Möglichkeiten zu exportieren – etwa nach Indonesien, auf die Philippinen, nach Pakistan, Thailand und in andere Länder. In Indien stecken sie hinter dem Wallet PayTM, das bis im Jahr 2020 etwa 500 Millionen Kunden anstrebt….Facebook lanciert die «Weltwährung» Libra/ NZZ

Shutterstock/BI

 

Ist vor dem kühlenden Gewitter die „Aktien“ Hitze am grössten?

Das grosse Gekrabbel der Börsenbabys Richtung Geldtöpfe
Wenn die Aktienkurse an der Börse heiss laufen, dreht auch das IPO-Geschäft im roten Bereich. Die Kursübertreibungen, die in den USA zu beobachten sind, gibt es in Europa nicht.

Werner Grundlehner berichtet: Viele Firmen drängen zurzeit an die Börsen, um noch vom üppig fliessenden Kapitalstrom zu profitieren.
Vor dem kühlenden Gewitter ist die Hitze am grössten. Dieses Wetterphänomen lässt sich auch auf den Aktienmarkt übertragen. Obwohl viele Beobachter aufgrund ernüchternder Wirtschaftszahlen mit einer baldigen Abkühlung an den Börsen rechnen, läuft diese weiterhin heiss. Der SMI hat in der vergangenen Woche erstmals die Marke von 10 000 geknackt. Und wenn es an der Börse rundläuft, gibt es auch viele Aspiranten, die ihre Aktien kotieren wollen…..Das grosse Gekrabbel der Börsenbabys Richtung Geldtöpfe/NZZ

Hilflose Helden – Whistleblower ohne Schutz

22 Steuer Fahnder wurden kaltgestellt und 4 wurde eine „paranoid-querulatorische Entwicklung“ oder auch eine Anpassungsstörung attestiert.

„Ziel der Verwaltung war, dass diese Beamten moralisch zerbrechen, sichtbar für alle anderen Kollegen im Behördenzentrum, dass in Zukunft keiner mehr aufsteht und auf Missstände hinweist.“

Rudolf Schmenger sollte abgestraft werden, wie 70 weitere Steuerfahnder vom Frankfurter Finanzamt. Die Beamten widersetzten sich ihren Vorgesetzten, die von ihnen verlangten, viele Fälle von Steuerflucht nach Luxemburg durchgehen zu lassen. Die Behörde stellte sie kalt, nach und nach gaben alle klein bei. Fast alle. Über 15 Jahre nach dem Skandal haben sie alle kleingekriegt, nur einen nicht: Rudolf Schmenger. Er hat vor Gericht in allen Instanzen gesiegt, doch rehabilitiert wurde er bis heute nicht.

Wie hat er das durchgestanden? Sein Fall ging durch die Presse, doch hat er etwas bewegt in Deutschland? Geht es den Whistleblowern heute besser?

Valentin Thurn macht sich auf die Suche. Im Arbeitsrecht sieht es leider immer noch schlecht aus: Whistleblower können sogar dann gekündigt werden, wenn sie eine kriminelle Tat des Arbeitgebers anzeigen. Um das zu ändern, war ein Schutzgesetz für Whistleblower sogar schon im Koalitionsvertrag der letzten Regierung verankert, wurde aber nie umgesetzt. Während die Politik untätig geblieben ist, haben sich längst viele Unternehmen bewegt: In den letzten zehn Jahren entstanden viele Whistleblower-Hotlines, natürlich auch aus Eigeninteresse, um zu verhindern, dass Missstände in die Presse geraten. Doch reicht das?..Hilflose Helden –

Chronisch anpassungsgestörte Steuerfahnder ? / Der Spiegel

Urteil Psychiater stoppte Steuerfahnder mit dubiosen Gutachten.
Das Verwaltungsgericht Gießen hat einen Psychiater wegen unzureichender Gutachten verurteilt. Der Mann hatte Steuerfahndern eine „paranoid querulatorische Entwicklung“ unterstellt. Die Ermittler gehörten zu einer Sondereinheit, durch deren Arbeit Tausende Betrugsverfahren eingeleitet wurden…Der Spiegel

Ein Film von Caroline Nokel und Valentin Thurn/ Im Auftrag des WDR

Der Whistleblower Rudolph Schmenger arbeitet als Steuerfahnder im Frankfurter Finanzamt. Ende der 90er Jahre deckt er ein Geheimnis auf: Großbanken helfen ihren vermögenden Kunden, Milliardenbeträge auf geheime Weise an der Steuer vorbei ins Ausland zu schleusen. Aber sein Chef pfeift ihn zurück und stellt ihn kalt. Bis heute kämpft er für seine berufliche Rehabilitation.

Design Klaus Stuttmann
@wtwfinance
www.stuttmann.de

Links zum Thema:
Süddeutsche Zeitung- Cum-Ex Erstes Verfahren im Herbst 2019
Cum-Ex Die Musik spielte einfach weiter
Berlin Journal.biz/ Vier angeblich paranoide Schwarzgeld-Steuerfahnder rehabilitiert
Paranoia-Affäre: Wie der Staat unbequeme Steuerfahnder kaltstellt

Der Spiegel/ Schadensersatz für kaltgestellte Steuerfahnder
Vier hessische Steuerfahnder wiesen beharrlich auf Missstände hin – die Landesverwaltung ließ sie daraufhin von einem Psychiater für dienstunfähig erklären. Jetzt hat ein Frankfurter Gericht den Gutachter zu Schadensersatz verurteilt.

 

Die Kluft Arm – Reich

Viele Menschen beklagen sich heute über den Verlust des Zusammengehörigkeitsgefühls.

Die Kluft zwischen urbanen Eliten und Abgehängten wird zur Gefahr für die Demokratie
Das Fundament unserer Gesellschaften ist brüchig geworden. Die wachsende Kluft zwischen Gebildeten und Abgehängten, urbanen Eliten und dem Rest der Bevölkerung wird zur Gefahr für die Demokratie.

In weiten Teilen Europas und darüber hinaus stehen die Zeichen auf Polarisierung, Unruhe und Konflikt. Es liege ein Wandel in der Luft, auf den niemand vorbereitet sei, meint «Bloomberg Businessweek». Der Kapitalismus sei zu weit gegangen, er funktioniere nur noch für wenige, klagt Larry Fink, CEO des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock. Der Siemens-Chef Joe Kaeser warnt vor einer Spaltung der Gesellschaft. Die Milliardäre Jamie Dimon (JP Morgan Chase), Howard Marks (Oaktree) und Ray Dalio (Bridgewater) malen eine Revolution an die Wand und fordern eine Reform des Kapitalismus.

Laut OECD reichen mittlere Qualifikationen nicht mehr aus, um mittlere Einkommen zu erzielen. In Deutschland treiben wachsende Lohnungleichheit, Überforderung am Arbeitsplatz und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum immer mehr Menschen um, während Vorschläge zur Kollektivierung von Konzernen und zur Enteignung grosser Immobilienfirmen auf unerwartetes Verständnis treffen…NZZ.ch

Schwarwel Karikatur

G-20 will die Diskussion um globale Unternehmenssteuerreform beschleunigen

Beim Thema Digitalsteuer fanden die G-20-Finanzminister eine gemeinsame Basis. Doch die Handelskriege der USA belasteten das Treffen in Japan schwer.

Martin Koelling berichtet aus Tokio: Der amerikanische Finanzminister Steven Mnuchin spricht sich beim G-20-Gipfel in Japan für internationale Lösungen bei der Konzernbesteuerung aus.

Zwischen China und den USA gibt es derzeit handels- und geopolitisch grosses Konfliktpotenzial. Doch in einem Punkt waren sich die beiden Länder beim Treffen der G-20-Finanzminister und -Notenbankchefs im japanischen Fukuoka einig: Neue globale Regeln für die Besteuerung von Grosskonzernen sollen kommen. Sowohl Chinas Finanzminister Liu Kun wie auch sein amerikanischer Kollege Steven Mnuchin sprachen davon, dass es einen Konsens gebe, gemeinsam eine Lösung zu finden. Nun müsse man sich mit den technischen Details beschäftigen, wie man den Konsens in eine Vereinbarung übertragen könne, sagte Mnuchin.

Die Abschlusserklärung spiegelte die Stimmung wider, dass die G-20 zu einer schnellen Lösung entschlossen ist. «Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, in einem Abschlussbericht im Jahr 2020 eine Lösung im Konsens zu finden», vereinbarten die Vertreter. Damit greifen sie einen der grossen finanziellen Konflikte der global vernetzten Welt auf: Gerade Konzerne mit digitalen Produkten wie Google und Amazon können Gewinne in sogenannte Steueroasen verschieben, um ihre Steuerlast zu senken.
Steuerquote von Digitalfirmen liegt viel tiefer…NZZ.ch
G20 streichen wichtige Formulierung aus Abschlusserklärung /Die Welt

Silvan Wegmann
www.w-t-w.org/en/silvan-wegmann

 

Gefahr durch hohe Verschuldung von Unternehmen

Die Kapitalmärkte sind in der risikoreichsten Phase aller Zeiten
Die Hohe Verschuldung von Unternehmen gefährdet den Markt. Spezialisten befürchten eine ähnliche Dynamik wie vor der Subprime-Finanzkrise.

Insbesondere der Verschuldungsgrad der US-Firmen ist derzeit sehr hoch.

Andreas Uhlig
berichtet: Über die Gesundheit der Finanzmärkte machen sich immer mehr Kapitalverwalter wachsende Sorgen. Zu dieser Gruppe gehört auch Scott Maher, US-Anlagechef von Pimco. Er hat unlängst in einem Fernsehinterview betont, dass die Kapitalmärkte für Unternehmen sich gegenwärtig in der möglicherweise riskantesten Phase befänden, die es jemals gab.

Die Situation sei vergleichbar mit den Jahren unmittelbar vor dem Ausbruch der Finanzkrise. Allerdings ist heute der Verschuldungsgrad der US-Firmen – bezogen auf das Bruttosozialprodukt – mit 47% noch höher als damals. Maher weist auch darauf hin, dass der steigende Verschuldungsgrad begleitet werde von einer abnehmenden Kreditqualität und tieferen Standards bei der Kreditvergabe. Zudem sinke die Marktliquidität….NZZ.ch

mainvalue

 

Mafia in Deutschland

„Das ist ein gewaltiges Sicherheitsrisiko“
Die ’Ndrangheta gilt als gefährlichste Mafiaorganisation. Laut neuesten Schätzungen der Bundesregierung hat sie 1000 Mitglieder in Deutschland, von denen nur gut ein Drittel den Behörden bekannt sind.

David Klaubert berichtet: Die `Ndrangheta, die als gefährlichste der italienischen Mafiaorganisationen gilt, hat nach aktuellen Schätzungen der Bundesregierung 800 bis 1000 Mitglieder in Deutschland. Man gehe davon aus, dass hierzulande mindestens 18 bis 20 sogenannte „locale“, also feste Stützpunkte der kalabrischen Mafia, existierten, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen, die dieser Zeitung vorliegt.

Da jedem einzelnen Stützpunkt bis zu 50 Mitglieder zugerechnet werden könnten, schreibt die Regierung von einem „erheblichen Dunkelfeld“. Bekannt sind den deutschen Sicherheitsbehörden den Angaben zufolge nur 344 mutmaßliche ´Ndrangheta-Mitglieder. „Die Bundesregierung muss einräumen, dass es in örtlichen Stützpunkten in Deutschland mindestens dreimal so viele Mitglieder gibt, wie bisher bekannt war“, sagt Irene Mihalic, die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. „Das ist ein gewaltiges Sicherheitsrisiko und ein Dunkelfeld, das es zu erhellen gilt.“…Faz.net

Paolo Calleri

Ausspähen von Journalisten erlauben

Innenministerium will Ausspähen von Journalisten erlauben.

In Koalitionskreisen kursiert ein Entwurf für ein „Gesetz zur Harmonisierung des Verfassungsschutzrechts“. Dieser würde es dem Verfassungsschutz vergleichsweise leicht machen, Redaktionen digital auszuforschen – auch ohne Richtervorbehalt. Für eine Razzia in einer Zeitungsredaktion gelten heute sehr hohe rechtsstaatliche Hürden. So soll das Redaktionsgeheimnis gewahrt werden.

Das Bundesinnenministerium will dem Verfassungsschutz erlauben, Journalisten und ihre Redaktionen heimlich digital auszuforschen. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Spiegel-Affäre, bei der Polizisten in die Räume des Hamburger Nachrichtenmagazins eingedrungen waren, wäre dies ein deutlicher Bruch mit bisherigem Recht….Süddeutsche.de

Titelblatt der Satirezeitschrift „Uykusuz“