Obskure Lagerhäuser lasten auf dem Metallmarkt

Rohwarenbranche: Banken gerieten wegen des Geschäfts mit Lagerhäusern für Metalle in Kritik. Ihr Rückzug löst aber nicht das grundsätzliche Problem der Intransparenz.

Heimlicher Riese Schweiz

Dabei kommen die Politiker beinahe zu spät. Die amerikanischen Grossbanken zogen und ziehen sich bereits aus dem Geschäft mit dem physischen Handel von Rohwaren zurück. Ende Dezember war bekanntgeworden, dass die Investmentbank Goldman Sachs die Lagerhaus-Gesellschaft Metro International Trade Service an die Gebrüder Reuben verkaufen wird. Zuvor hatte bereits JP Morgan unter anderem das Lagerhausunternehmen Henry Bath an den Rohwarenhändler Mercuria Energy Group veräussert. Der Versuch von Morgan Stanley, das physische Erdölgeschäft an den staatlich kontrollierten russischen Konzern Rosneft abzugeben, ist vorläufig an den amerikanischen Behörden gescheitert, die dafür keine Einwilligung geben wollten.

Damit ist das Geschäft mit Lagerhäusern, die von der London Metal Exchange (LME) zertifiziert sind, verstärkt in den Händen von Unternehmen, die weniger strikt reguliert werden und vielfach einen Bezug zur Schweiz haben. Die schillernde Investmentgesellschaft Reuben Brothers gibt einen Geschäftssitz in Genf an. Mercuria ist ebenfalls in Genf angesiedelt. Dem Zuger Rohwarenkonzern Glencore gehört Pacorini Metals, ein weiterer Betreiber von LME-Lagerhäusern. Trafigura, ein weiteres Handelshaus mit Sitz am Genfersee, besitzt die Lagerhaus-Gesellschaft Impala. Metro, Pacorini und Henry Bath gehören zusammen mit der niederländischen, privat gehaltenen Gesellschaft C. Steinweg zu den «grossen vier».
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Pillage

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