US-Justizminister Holder droht Schweizer Bank Credit Suisse
„Niemand ist zu groß fürs Gefängnis“
Washington/Zürich – US-Justizminister Eric Holder hat ein hartes Vorgehen gegen kriminelle Machenschaften im Bankensektor angekündigt. Keine Person und keine Firma, die der amerikanischen Wirtschaft schade, stehe über dem Gesetz.
Das gelte auch für große Unternehmen. Niemand sei zu groß fürs Gefängnis, „Too big to jail“ gebe es nicht, betonte der Minister in Abwandlung des aus den Regulierungsdebatten bekannten Begriffs des „Too big to fail“ („zu groß, um pleitezugehen“).
Unter Holders Aufsicht laufen mehrere Ermittlungen gegen Finanzinstitutionen, die in den kommenden Wochen oder Monaten zu Ergebnissen führen könnten. Namen nannte der Minister nicht. US-Insidern zufolge hat die Behörde zurzeit vor allem die französische BNP Paribas wegen Verstößen gegen US-Sanktionsvorschriften im Visier und die Schweizer Großbank Credit Suisse.
Credit Suisse steht im Verdacht, US-Bürgern bei der Steuerflucht geholfen zu haben. Laut einem Bericht des US-Senats führte die zweitgrößte Schweizer Bank Geheimkonten von Tausenden US-Kunden, auf denen mehrere Milliarden Dollar geparkt waren. Bankchef Brady Dougan hatte bei einer Anhörung im US-Kongress Ende Februar von einem „Fehlverhalten“ einiger Angestellter gesprochen, eine Verwicklung des Managements aber zurückgewiesen.
Credit Suisse droht Verlust der US-Lizenz
Niemand ist zu groß fürs Gefaengnis