Niedriger Erdölpreis – Fluch oder Segen?

Turbulente Finanzmärkte. Von nichts hängen die Finanzmärkte derzeit so stark ab wie vom Erdölpreis. Sein Absturz hat grosse Verwerfungen ausgelöst. Wie geht es mit seiner Notierung weiter, und was bedeutet das für die Märkte?

Michael Schäfer berichtet: Das billige Erdöl lässt Konsumenten beim Tanken sparen, es hat aber auch negative Auswirkungen. Es ist noch nicht allzu lange her, da konnte man sich als Anleger nur voller Vorfreude die Hände reiben. Angesichts fallender Erdölpreise malten die Prognostiker ein rundum rosiges Bild. Für wichtige Länder dieser Welt würden günstige Energiepreise wie ein kostenloses Konjunkturpaket wirken, hiess es, die Aussichten für die Aktienmärkte seien also blendend. Bestenfalls wie auf einem Beipackzettel wurde darauf verwiesen, dass ein sinkender Erdölpreis auch punktuell zu unerfreulichen Nebenwirkungen führen könne, etwa bei den Firmen, die das schwarze Gold förderten, oder in Ländern, die ebenfalls stark von der Ressource abhingen.
Notverkäufe der Staatsfonds

Entweder lag es nicht in der Vorstellungskraft der Auguren, wie schnell und tief der Erdölpreis sinken kann, oder sie haben schlichtweg unterschätzt, welches Ausmass die «Nebenwirkungen» annehmen können, ist er erst einmal weit genug gesunken. Nach einem Einbruch des Erdölpreises um über 70% in nur 18 Monaten hat sich die Einschätzung nämlich fundamental verändert. Auf dem Niveau von rund 30 $ für ein Fass der Nordseesorte Brent angekommen, verbreitet der unerwartet billig gewordene Energieträger alles andere als Freude an den Finanzmärkten. Noch stärker als das nachlassende Wachstum in China lässt nämlich derzeit der tiefe Erdölpreis die Märkte erzittern.
Niedriger Erdoelpreis – Fluch oder Segen
Erdoel

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