Aktionärsaktivisten: Die Hedge-Funds, die mit ihren
Engagements Firmen zu Anpassungen treiben wollen, haben einen schlechten Ruf. Ihre Performance ist aber einwandfrei – Privatinvestoren können Trittbrett fahren.
Werner Grundlehner berichtet: Jetzt haben wir sie auch hier – die amerikanischen Verhältnisse. Zumindest was die Kampagnen von aktivistischen Aktionären betrifft. Diese Gruppen – meist sind es Hedge-Funds – erwerben einen kleinen Anteil eines Unternehmens und fordern Veränderungen. Die Zahl der Engagements ist gemäss der Unternehmensberatung Bain in den vergangenen fünfzehn Jahren um 34% jährlich gewachsen. Die Aktivisten verfolgen eigennützige Ziele, nämlich einen Kursanstieg an der Börse. Ist das erreicht, verabschieden sich die Fonds bald wieder. Die Strategie verzeichnet einen überdurchschnittlichen Erfolg: Gemäss Bain erzielen die Aktiven von «attackierten» Firmen im ersten Jahr eine um 1,5% bessere Rendite als der Markt. Wegen dieses Erfolgs haben die Mittel, die den Aktivisten zur Verfügung stehen, markant zugenommen. Der Privatanleger hat kaum Chancen, sich an solchen Hedge-Funds zu beteiligen. Allerdings steht es ihm frei, sich in angegriffenen Firmen zu engagieren.
Aktivisten betreiben einen grossen Aufwand für die Analyse des Unternehmens und die Erarbeitung eines ausgefeilten Kampagnen-Drehbuchs . Deshalb sei es naiv zu glauben, dass die Hedge-Funds nach kurzer Zeit aufgäben, wenn sich das Unternehmen ablehnend zeige. Dafür ist der Einsatz zu gross.
Mit den Barbaren reiten