Mit «Cum-Ex»-Geschäften den Staat um 5,3 Milliarden Euro betrogen

Steuersünder sollen den deutschen Staat um 5,3 Milliarden Euro betrogen haben
Mit sogenannten «Cum-Ex»-Geschäften sollen Banken und Börsenhändler laut Medienberichten den deutschen Fiskus um Einnahmen von 5,3 Milliarden Euro gebracht haben. Bei den umstrittene Cum-Ex-Deals schoben Investoren rund um den Dividendenstichtag Aktien mit («cum») und ohne («ex») Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin und her, bis dem Fiskus nicht mehr klar war, wem sie überhaupt gehörten. Die Folge: Bescheinigungen für die Rückerstattung der Kapitalertragsteuer wurden mehrfach ausgestellt, obwohl die Steuer nur einmal gezahlt wurde. Ob das illegal war, ist noch nicht abschliessend richterlich geklärt.
Die zuständige Staatsanwaltschaft droht mit Gefängnis.

Damit liegt im größten deutschen Steuerskandal erstmals eine konkrete Zahl vor, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Staatsanwälte und Steuerfahnder gingen inzwischen 417 Verdachtsfällen nach, meldeten die Zeitung sowie die beiden deutschen Sender NDR und WDR am Mittwoch unter Berufung auf das Finanzministerium. Demnach habe der Fiskus bisher 2,4 Milliarden Euro erfolgreich zurückgefordert oder wegen frühzeitigen Verdachts erst gar nicht ausgezahlt. Die Zahl der Verdachtsfälle sei zuletzt von 259 im Oktober 2017 auf 417 im Januar 2018 gestiegen. Ermittler rechneten mit weiteren Fällen.
 

So funktionierten die „Cum-Ex“-Geschäfte / Infografiken

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