Kollateralschäden der Finanzmärkte

Schmiermittel der Finanzmärkte ist Mangelware. Seit der Finanzkrise ist die Marktliquidität gesunken. Das hat mit der Regulierung und dem Rückzug der Banken zu tun – und macht das System anfälliger.

Andreas Uhlig berichtet: Seit dem Ausbruch der Finanzkrise haben sich die Strukturen der Finanzmärkte stark verändert. Dazu gehört auch, dass sich Finanzfirmen, die bisher einen Grossteil der globalen Marktliquidität gesichert hatten, immer mehr zurückziehen. Damit wird eines der wichtigsten Schmiermittel der Märkte verknappt. Diese Entwicklung manifestierte sich in einer erhöhten Anfälligkeit für heftige periodische Störungen, wie beispielsweise 2013 beim Ausverkauf im Bondmarkt («taper tantrum»), nachdem die US-Notenbank ein Auslaufen ihrer Wertpapierkäufe angekündigt hatte.

Folge der strikteren Regeln.
Eine neue  Studie  der Investmentbank BNY Mellon und des unabhängigen Official Monetary and Financial Institutions Forum OMFIF erwähnt das Paradox, dass die Welt zwar überflutet ist mit Liquidität, definiert als Zentralbankgeld. Gleichzeitig aber leiden die Finanzmärkte unter einem Mangel an Marktliquidität oder der Fähigkeit, auch grosse Positionen mit nur minimaler Preisbewegung zu handeln. Engpässe machen sich selbst in den liquidesten Marktsektoren bemerkbar. Handelsgeschäfte müssen in kleinere Portionen aufgeteilt werden, was Kosten und Zeitaufwand erhöht und die Interaktion der Handelspartner erschwert. So sind die durchschnittlichen Transaktionsgrössen in US-Treasuries, aber auch in europäischen Unternehmensanleihen zwischen 2010 und 2015 nominal um rund die Hälfte gefallen. In der Studie werden auch eine erhöhte Preisvolatilität und heftigere Ausschläge der Spreads von Credit Default Swaps hervorgehoben….Paradox der Liquiditaet

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

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