Indien – kein einfacher Standort

Partnerland der diesjährigen Hannover Messe. Indien ist auf Werbetour: Das Partnerland der Hannover Messe will mit einer aufwendigen Kampagne ausländische Unternehmen locken. Doch Indien ist kein einfaches Pflaster für Investoren.

Jürgen Webermann berichtet aus Neu Dehli: Ramesh Saligrama führt in die Fabrikhalle der Firma Bosch in Bangalore. Hier, im Herzen der südindischen Stadt, lässt der deutsche Konzern Kraftstoff-Pumpen für Automotoren herstellen. Saligrama leitet die Fabrik. In der Produktionshalle ist es extrem sauber. Das oft so chaotische Indien scheint weit weg zu sein.
Saligrama deutet auf ein durch Glaswände abgeschirmtes Produktionsband. Lasergeräte und Roboter garantieren hier eine präzise Fertigung. Ingenieure überwachen den Prozess. „Das hier sind Standardprodukte, die wir auch nach Europa verschicken können. Die Standardfabrik, nach der wir uns richten, ist in Deutschland.“
Steffen Berns leitet die Bosch-Niederlassung in Indien mit 28.000 Mitarbeitern. Auch wenn die Produktion in der Halle nebenan technisch auf höchstem Niveau läuft – Berns‘ Job als Indien-Chef ist hart. Die Weltbank listet Indien in einem Index, der beschreiben soll, wie einfach es ist, in einem Land zu investieren, gerade mal auf Platz 142. Die Korruption ist allgegenwärtig, die Bürokratie ein Hindernis. Es gibt 29 Bundesstaaten mit jeweils ganz eigenen Regeln. Ein Problem für Bosch.
„Wir haben Standorte in unterschiedlichen Bundesstaaten, wir haben Lagerhäuser in verschiedenen Bundesstaaten“, sagt Berns. „Wir müssen extrem aufpassen, dass wir die richtigen Steuern zahlen.“ Kontrollen an den Grenzen verlängerten die Transportzeiten, die einkalkuliert werden müssten. Innerindische Kontrollen kosten viel Zeit.
Indien – kein einfacher Standort

www.manicksorcar.com

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