Im ersten Semester war nichts so wie erwartet

SMI schaut übers Meer

NZZ berichtet:   Die erfreuliche Entwicklung überdeckt das Unerfreuliche. Alle wichtigen globalen Indizes erzielten im zweiten Quartal eine positive Performance. Der MSCI-World-Index legte 4,5% zu. Am besten schnitten Schwellenländer, Japan und die USA ab. Das vielbeachtete US-Aktienbarometer Dow Jones Industrial hat am Donnerstag die 17 000-Punkte-Marke geknackt. Für den Sprung von 16 000 auf 17 000 brauchte der Dow weniger als vier Monate. Zu Beginn des Jahres war der Konsens, das kommende Jahr werde von höherem Wirtschaftswachstum, höheren Renditen, einem stärkeren Dollar und einem weiteren Absturz der Schwellenländer geprägt.

Das erste Semester zeigte jedoch ein sinkendes Wachstum, fallende Renditen, eine Dollarschwäche und eine Wiedererstarkung der Schwellenländer. Die Aktienkäufer stützen sich weniger auf Fundamentaldaten, sondern auf eine weiterhin sehr expansive Geldpolitik der Notenbanken.

Weiterhin ist der amerikanische Markt tonangebend, obwohl die Abkoppelung der europäischen Börsen von jenen in den USA schon oft beschworen wurde. Ein Händler bezeichnete den Markt am Freitag «nicht nur als dürftig, sondern als tot». Sowohl der englische als auch der US-Markt hätten bereits am Donnerstag in der zweiten Tageshälfte ihren Betrieb grösstenteils eingestellt. Wegen des sogenannten «Programmhandels» rückten die Märkte in den USA und Europa aber immer näher zusammen, erklärte ein Marktteilnehmer. Wenn ein Sektor in den USA leer verkauft werde, kaufe man oft den gleichen Sektor in Europa. Auch die Tätigkeit von Hedge-Funds und Hochfrequenzhändlern verbinde die Märkte. Wenn die Börse in den USA geschlossen ist, kommt der Handel auch auf dem alten Kontinent ins Stocken. Zudem schürt der andauernde Höhenflug auch die Angst vor einem baldigen Rückschlag. Einzelne Investoren begännen in diesem Umfeld bei den Nebenwerten nach attraktiven Anlagechancen Ausschau zu halten, meinte ein Händler. Dabei brauche es wegen der geringen Liquidität viel Zeit, um eine Position auf- oder abzubauen. Deshalb hielten sich auch viele institutionelle Anleger von diesem Segment fern.

Der Swiss-Market-Index schloss die Handelswoche mit einem Plus von 1,4%, wobei am Freitag ein leichtes Minus zu verzeichnen war. 17 Titel der 20 SMI-Titel schlossen auf Wochensicht in positivem Terrain. Dabei wiesen die Aktien von Holcim, CS und Givaudan ein Plus von mehr als 3% auf. Die Titel von Givaudan profitierten von den Gerüchten bezüglich eines Übernahmeangebots von 2,5 Mrd. € durch Archer Daniels für den Konkurrenten Wild Flavors, der seinen Firmensitz in Zug hat.
Erstsemetser

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