Das Wachstum von KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) zu fördern, ist eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Um eine Firma zu gründen, braucht man Geld; es aufzutreiben, ist selten einfach. Wenn die Idee darin besteht, in einem Land wie Südafrika Geld zu verleihen, ohne Sicherheiten, an Firmen, deren Besitzer man noch nicht einmal gesehen hat und unter denen beispielsweise Schönheitssalons in den armen Townships sind oder der Betreiber einer Dinosaurier-Ausstellung, der den Kauf eines neuen Exponates, eines Tyrannosaurus Rex, finanzieren will, dann hat man ein ernsthaftes Problem. In Südafrika fanden Gosling und Welman niemanden, der sich auf so etwas einlassen wollte. Mit unbesicherten Privatkrediten hätten sich schon einige Investoren im Land die Finger verbrannt, sagen sie.
Die meisten Investoren denken in zwei Kategorien: Risiko und Rendite.
Die Finanzierungslücke für KMU in Schwellenländern soll 2600 Mrd. $ betragen.
Das Geld, das Lulalend verleiht, muss irgendwo herkommen – in diesem Fall vom Genfersee. Dort arbeitet Petra Zeier am Hauptsitz von Symbiotics, einem auf Mikrofinanzanlagen spezialisierten Vermögensverwalter. Zeier ist für den Regmifa-Fonds verantwortlich, dessen Ziel es ist, Geld für KMU und Kleinstfirmen im südlichen Afrika zur Verfügung zu stellen. Dieses Anlagevehikel wurde 2010 auf Initiative verschiedener europäischer Entwicklungsbanken lanciert. Mittlerweile ist es auf mehr als 100 Mio. $ angewachsen. Der Regmifa-Fonds ist der erste institutionelle Investor, der Lulalend ein Darlehen gewährt hat. Als Startup sei es ein für den Fonds atypisches Investment, erläutert Fondsmanagerin Zeier. Normalerweise bekämen etablierte Banken mit Fokus auf Kleinunternehmenförderung oder Mikrofinanzinstitute vom Fonds Kredite.
Symbioticsgroup/ Vorstand
Unsichtbare Pipelines
Cambridge, Genf, Amsterdam, Kapstadt: Das Beispiel von Lulalend ist eines von vielen, aber es zeigt, wie kompliziert es ist, die unsichtbaren Pipelines zu bauen, in denen Kapital mit Wirkung fliesst. Schweizer Firmen sind in diesem Gebiet weltweit führend. Sie verwalten mehr als ein Drittel der Mikrofinanzanlagen weltweit, die sich Ende 2016 auf 13,5 Mrd. $ beliefen. In Zürich sind die Firmen Responsability und Blue Orchard tätig. Allein Letztere hat in den vergangenen 15 Jahren Darlehen im Umfang von mehr als 4 Mrd. $ zugunsten von KMU in Schwellenländern gesprochen. Impact-Investments, also Anlagen mit einer messbaren positiven sozialen Wirkung, sind auch für die Grossbanken zum Thema geworden. So wolle etwa die Credit Suisse, die mehr als 15 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet habe, sicherstellen, dass die Impact-Industrie weiter wachse und zum Mainstream werde, damit privates Kapital effizient dorthin geleitet werden könne, sagt Laura Hemrika, Global Head Corporate Citizenship and Foundations bei der Credit Suisse. Es gehe bei diesem Thema aber nicht ausschliesslich um Geld, fügt sie hinzu. So unterstützten Mitarbeitende der Bank im Rahmen von Partnerschaften mit Vordenkern wie Accion Mikrofinanzorganisationen auf der ganzen Welt freiwillig mit Know-how…..Millionen für neue Arbeitsplätze
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Die unsichtbare Hand bringt Kapital nach Kapstadt am Fuss des Tafelbergs.(Illustration: Karsten Petrat)