Chinesen rücken in Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Der chinesische Mischkonzern HNA, seit kurzem Großaktionär, entsendet einen Vertreter. Auch der Sicherheitschef von Google rückt in das Gremium ein.
Das größte deutsche Geldhaus tauscht Teile seines Aufsichtsrats aus. Erstmals mit dabei ein Vertreter eines chinesischer Großinvestors – und ein wichtiger Mitarbeiter von Google.
Die Deutsche Bank will Teile ihres Aufsichtsrats neu besetzen. Zum einen wurde das Geldhaus im Silicon Valley fündig: Gerhard Eschelbeck, Sicherheitschef von Google, soll in das Aufsichtsgremium einziehen. Außerdem soll Alexander Schütz ein Vertreter des neuen chinesischen Großaktionärs HNA in den Rat einrücken. „Wir freuen uns, dass ein weiterer Ankerinvestor auf den langfristigen Erfolg der Deutschen Bank setzt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner.
Achleitner selbst wurde wie erwartet vom Aufsichtsrat für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren nominiert. Er war 2012 parallel zur einstigen Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen oberster Kontrolleur der Deutschen Bank geworden.
Schütz ist Gründer und Vorstand des Vermögensverwalters C-Quadrat. C-Quadrat verwaltet die Deutsche-Bank-Aktien der HNA-Gruppe. Der chinesische Mischkonzern war Mitte Februar bei der Deutschen Bank mit gut drei Prozent als neuer Großaktionär eingestiegen – und hat eine moderate Erhöhung der Anteile nicht ausgeschlossen. Schütz soll den ehemaligen Haniel-Vorstand Klaus Rüdiger Trützschler ersetzen.
Der aus Österreich stammende IT-Experte Eschelbeck soll nach dem Willen des Aufsichtsrats die Nachfolge des ausscheidenden Ex-Siemens-Chefs Peter Löscher antreten. Dieser steht auf der Hauptversammlung am 18. Mai nicht für eine Wiederwahl bereit. Dort müssen alle Personalien noch per Wahl bestätigt werden.
Neben den zwei Veränderungen soll es auch im kommenden Jahr mindestens eine neue Personalie im Aufsichtsrat geben: Der bis 2018 gewählte frühere SAP-Chef Henning Kagermann will nicht für eine weitere Amtszeit in dem Kontrollgremium kandidieren. Der Aufsichtsrat sei sich bereits jetzt einig, der Hauptversammlung 2018 den Deutschland-Chef der Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers, Norbert Winkeljohann, als Kagermanns Nachfolger vorzuschlagen.
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