Google – kann Erfolg zum Problem werden?

Verwundbarer Suchmaschinenbetreiber.  In der Chefetage von Google herrscht trotz guten GoogleZahlen Unmut. Der Konzern bezieht den Grossteil des Gewinns aus dem Werbegeschäft. Kann das noch lange gutgehen? Konkurrent Netflix geht andere Wege.

Krim Delko berichtet: Firmen wie Netflix zeigen die mögliche Verwundbarkeit des Suchmaschinenbetreibers. Larry Page kämpft gegen die Selbstgenügsamkeit seines eigenen Unternehmens. Und es macht den Anschein, als ob der CEO von Google dabei chancenlos ist. Der Suchmaschinenbetreiber hat erneut ein starkes Quartal hingelegt, und die Aktien sind direkt nach der Veröffentlichung der Zahlen um über 16% gestiegen. In den letzten sechs Jahren haben sich die Google-Titel knapp verdreifacht. Im Vergleich zu anderen Blue Chips aus dem Technologiesektor kann sich das sehr wohl sehen lassen; nur Apple hat besser abgeschnitten. Doch Page hat ein Problem. Das Kerngeschäft von Google gehört eigentlich schon der Vergangenheit an.

Risiko der Fokussierung
Die Diskussionen an Cocktailpartys im Silicon Valley drehen sich nicht mehr um Google, sondern um andere, innovativere Firmen. Google ist zum Dinosaurier geworden. Doch Page will kein Dinosaurier sein, sondern zurück ins Kambrium-Zeitalter. Dabei ist das Unternehmen in einer beneidenswerten Verfassung. Mit rund 80 Mrd. $ Umsatz und einer herausragenden Ebitda-Marge von knapp 40% verdient Google so viel Geld mit dem traditionellen Werbegeschäft, dass neue Initiativen nicht viel mehr als eine Fussnote im Jahresbericht darstellen.

An der Wall Street wird der Missmut von Page allerdings ernst genommen. Die Auguren sind sich einig, dass Google mit der Fokussierung auf das traditionelle Werbegeschäft ein hohes Risiko eingeht. Es sei bloss eine Frage der Zeit, bis jemand mit einem neuen Geschäftsmodell die alte Werbewelt auf den Kopf stellt. Die Skepsis spiegelt sich im Aktienpreis. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 25 werden die Titel eher wie die Aktien eines traditionellen Technologieunternehmens gehandelt als wie diejenigen eines dynamischen Wachstumskonzerns.
Google – oder wenn der Erfolg zum Problem wird
Netflix

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