Geldwäsche Erdogans Sohn Bilal

Geldwäsche: Die Staatsanwaltschaft von Bologna ermittelt gegen Erdogans Sohn Bilal.

Gegen Bilal Erdogan, der – mit Frau und Kindern – im Sommer 2015 plötzlich seinen Wohnsitz nach Bologna verlegt hat, offiziell um seine Doktorarbeit an der John Hopkins University fertig zu stellen, hat die Bologneser Staatsanwaltschaft ein offizielles Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche eröffnet. Ausschlaggebend war die Anzeige des türkischen Unternehmers Murat Hakan Huzan, der als politischer Gegner des türkischen Präsidenten Erdogan nach Frankreich geflüchtet ist und dort um politisches Asyl gebeten hat. Bilal Erdogan wird beschuldigt, bei seiner Einreise riesige Geldsummen nach Italien geschmuggelt zu haben, die er aus dem Verkauf von Erdöl des Islamischen Staates an Abnehmer-Staaten erzielt haben soll.

In einem Interview, das der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Fernsehsender RAINews24 gegeben hat, teilt das Staatsoberhaupt der Türkei nach allen Seiten aus: Seine Vorwürfe richten sich gegen Barack Obama und die USA, gegen Europa – und explizit gegen Italien. „Die Mogherini (Vertreterin der Außenpolitik in Brüssel) eilt sofort nach Paris, wenn dort 5 oder 6 Leute sterben. In der Türkei spielt sich ein Staatsstreich gegen die Demokratie ab, und zu uns ist niemand gekommen!“ empört er sich. Aber noch viel schlimmer ist seiner Meinung nach das in Bologna eröffnete Verfahren gegen seinen Sohn Bilal: Ermittlungen – „und keiner weiß, warum.“ Und er fährt fort: „ Diese Sache könnte die Beziehungen Italiens zu Ankara gefährden, Italien sollte sich lieber um die Mafia kümmern als um meinen Sohn.“

Kurz darauf meldet sich der italienische Premier Matteo Renzi zu Wort: „In Italien gibt es eine autonome und unabhängige Justiz, die gemäß den Gesetzen agiert und gegen jede Form der Illegalität vorgeht. Unsere Richter sind der italienischen Verfassung verpflichtet und nicht dem türkischen Präsidenten. Dieses System heißt bei uns „Rechtsstaat“ und wir sind stolz darauf!“ Auch das italienische Außenministerium äußert sich zu Erdogans Vorwürfen: „Die italienische Justiz und die Polizei bekämpfen erfolgreich die Mafien und brauchen deshalb keine Ermunterung von irgendeiner Seite.“ Außerdem verurteilt es noch einmal ausdrücklich den versuchten Staatsstreich des 15. Juli und äußert seine Sorge, die es mit der ganzen Europäischen Union teile, über die Vorfälle, die im Augenblick in der Türkei im Gange seien.

Zu ergänzen ist vielleicht, dass diese Nachricht in den italienischen Online-Zeitungen als eine der letzten erscheint.

Tjeerd Royaard www.tjeerdroyaards.com/

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Eva Klose Antimafia

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