Eine Drehscheibe zweifelhaften Rufs. Lettland muss der Geldwäscherei den Hahn abdrehen, wenn es in die OECD aufgenommen werden will. Nach Jahren der Passivität scheint sich die Politik nun endlich ans Werk zu machen.
Rudolf Hermann brichtet: Riga wird Licht bringen müssen in das lukrative, doch intransparente Geschäftsgebaren der lettischen Banken. Es sind bedenkenswerte Zahlen, die das Netzwerk investigativer Journalisten «Re:Baltica» unlängst auf den Tisch gelegt hat . Zwei Drittel der in Lettland registrierten Banken widmen sich laut dieser Agentur vornehmlich dem Geschäft mit «Non-Residents», also Personen mit Wohnsitz im Ausland. Die zuhanden von Ausländern verwalteten Einlagen machen demnach 52% der Gesamteinlagen aus (siehe Grafik) und entsprechen etwa 40% des lettischen Bruttoinlandprodukts. Rund 80% der an solchen Konten wirtschaftlich Berechtigten sollen in Staaten der ehemaligen Sowjetunion leben, vor allem in Russland und der Ukraine, und sie könnten ihre Mittel bei Bedarf praktisch über Nacht abziehen. Für die Banken sind laut «Re:Baltica» die Beziehungen zu Ausländern einträglich; das Auslandgeschäft werfe pro investierten Euro 19 Cents ab, das Inlandgeschäft bloss 9. Jahrelanges Laissez-faire…..Geldwaesche auf dem Finanzplatz Lettland
„Ah, die Verstärkung aus Lettland ist da – willkommen an Bord!“ Foto: JF