Frauen erkämpfen sich mehr Platz in der Finanzwelt. Das ist überfällig, weil sie mit Geld anders umgehen als Männer – und mindestens genauso erfolgreich.
Deborah Steinborn berichtet: Es waren die späten achtziger Jahre, Susanne Kazemieh war eine junge, verheiratete Mutter in Hamburg, und sie wollte sich um die Familienfinanzen kümmern. Die Lehrerstochter, die Sonderpädagogik studiert hatte, kannte sich nicht aus und ging zu einem Finanzberater in der Nachbarschaft.
„Irgendwas stimmte nicht“, erinnert sie sich heute, „eine merkwürdige Atmosphäre war das.“ Sie fühlte sich ahnungslos, und so behandelte der Mann sie auch. Trotzdem schloss sie eine Haftpflichtversicherung für ihre Familie ab – „mit einem Zehnjahresvertrag, so wie das damals war, und viel zu teuer“. Der Mann redete mit ihr von oben herab in seiner Fachsprache und drückte ihr schließlich die Versicherung einfach in die Hand.
Friss oder stirb.
Damals galt es in der gesamten Finanzbranche als ausgemacht, dass Frauen keine Ahnung hätten. Nicht von Versicherungen. Nicht von der Geldanlage. Ein paar Standardversicherungen, ein Sparbuch, damit wären sie noch am besten bedient. Alles andere war Männersache.
Eine Firma für Frauen
Doch da kannten die Finanzmänner Susanne Kazemieh schlecht. Sie begann, sich die Geldbranche genauer anzusehen. Bekannte bemerkten, dass Susanne etwas über diese fremde Welt lernte, was sie nicht wussten. Mehr und mehr von ihnen baten sie um Hilfe bei ihren Finanzen. Zuerst eine befreundete Hebamme, die dann Kolleginnen vermittelte, dann Yogalehrerinnen. Wie von selbst bekam das Ganze unerwartet Schwung.
Susanne Kazemieh kehrte dem Lehrerberuf den Rücken, um der komischen Männerwelt eine Alternative entgegenzusetzen….
Geld anlegen – Ihr nach