Finanzskandal erreicht Ungarns Politik

Regierung Orban weiter in Bedrängnis. Nach Buda-Cash und Hungaria Ertekpapir ging auch die Broker-Firma Quaestor pleite – mit politischen Folgen.

Meret Baumann berichtet: Kurz vor dem Bankrott eines betrügerischen Finanzdienstleisters rettete die ungarische Regierung öffentliche Mittel, während private Anleger um ihr Geld fürchten. Die Affäre schadet der angeschlagenen Regierung Orban.
Die Pleiten von gleich drei im Wertpapierhandel tätigen ungarischen Unternehmen, die in den vergangenen Wochen den Finanzmarkt des Landes erschüttert haben, bestimmen derzeit auch die politische Debatte im Land. Nachdem vor rund einem Monat die Finanzdienstleister Buda-Cash und Hungaria Ertekpapir innert weniger Tage zusammengebrochen waren und wegen des Verdachts auf Betrug und Veruntreuung die Betriebslizenz verloren hatten, erwischte es kurz darauf die Broker-Firma Quaestor. Die Behörden werfen dem Unternehmen vor, Kundengelder veruntreut und fiktive Anleihen im Wert von 150 Milliarden Forint (umgerechnet rund 520 Millionen Franken) aufgelegt zu haben. Ende März wurden der Chef von Quaestor, Csaba Tarsoly, seine Frau sowie ein Mitarbeiter in Haft genommen.

Verdacht des Insiderhandels
Nach Schätzungen sind von den Konkursen rund 150 000 Anleger betroffen mit einer Schadensumme von über einer Milliarde Franken.
Finanzskandal erreicht Ungarns Politik
Viktor Orban

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