Fifa-Korruptionsskandal: Die Mafiajäger aus Washington

US-Staatsanwältin Loretta Lynch: Loretta Lynch
hat die Anklage seit Langem vorbereitet.
Die Vorwürfe gegen die Fifa sind bekannt. Doch dass ausgerechnet die US-Justiz jetzt zuschlägt, ist kein Zufall: Die Amerikaner sind erfahren mit Ermittlungen in Mafiastrukturen – und hartnäckig.

Marc Pitzke berichtet: Zwar war der frühere New Yorker US-Staatsanwalt Michael Garcia voriges Jahr als Chefermittler der Fifa-Ethikkommission mit der Aufklärung selbiger Korruptionsvorwürfe gescheitert. Eine New Yorker Justizkollegin gab sich danach aber nicht geschlagen – Loretta Lynch.

Die hatte sich zu der Zeit als US-Staatsanwältin für den Bezirk East New York mit prominenten Korruptionsfällen einen Namen gemacht. Seit 2010 beschäftigte sich ihr Team auch mit der Fifa. Schon als diese im November jenes Jahres die WM 2022 an Katar vergab, bestand der Verdacht, „dass die Entscheidung gekauft worden sei“, wie die „Washington Post“ US-Justizkreise zitierte. Zumal der damalige US-Justizminister Eric Holder und Ex-Präsident Bill Clinton persönlich nach Zürich gereist waren, um für eine Austragung in den USA zu werben.

Im April trat Lynch die Nachfolge Holders an – und nahm die Anklage mit nach Washington, wo sie sie verkündete. Dass es dazu kommen würde, war offenbar seit Monaten klar. Doch die Fahnder hätten, wie es hieß, lieber gewartet, bis alle Verdächtige an einem Ort seien, um sie zu fassen. Der Fifa-Kongress in Zürich war die perfekte Chance.  Fifa Indictment
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