Eine Normalisierung der Geldpolitik wird noch zehn Jahre brauchen. Die Zentralbanken könnten demnach noch einige Zeit brauchen, um dem System Liquidität zu entziehen – sehr viel mehr Zeit als viele Anleger wohl erwartet haben: zehn Jahre. Die US-Notenbank wird nach Experten Meinung bis zur vollständigen Normalisierung der Geldpolitik etwa eine Dekade benötigen.
Mario Draghis heikle Mission
Die EZB muss die Märkte behutsam auf das Ende der Geldflut vorbereiten. Draghis Feingefühl ist gefragt. Denn selbst leichte Änderungen in der Kommunikation sorgen für enorme Ausschläge an den Anleihemärkten. Die Fed scheint die Sache nicht länger im Alleingang anzugehen. Zentralbanken rund um die Welt beginnen damit, ihre extrem lockere Haltung zu korrigieren und setzen auf Wachstum, Inflation, höhere Kreditqualität und mehr Konsum. Stehen wir am Beginn eines Umschwungs von Geldpolitik hin zu Fiskalpolitik.
Es wird ein schmaler Grat für EZB-Präsident Mario Draghi. Die heikle Mission des Italieners: Er muss die Finanzmärkte bald darauf vorbereiten, dass die Geldflut ab einem bestimmten Zeitpunkt eingedämmt wird. Zuletzt führten bereits leichte Änderungen an der Kommunikation der Europäischen Zentralbank (EZB) und Diskussionen über den künftigen Kurs zu größeren Ausschlägen an den Anleihenmärkten. Sollten Draghi & Co die Weichen in diesem Jahr deutlich in Richtung geldpolitischer Wende stellen wollen, müssen sie dafür sorgen, dass Börsianer nicht kalt erwischt werden. Denn die Märkte sind nach jahrelangen Minizinsen und billionenschweren Anleihenkäufen an die permanente Billiggeld-Zufuhr gewöhnt. Überraschungen sind da Gift. Schwere Kursturbulenzen könnten die Folge sein…Draghis heikle Mission