Economiesuisse und die Frauenfrage

Economiesuisse und die Frauenfrage
Die Wirtschaft bewegt sich

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse ist mit seinem Kodex zu den Führungsregeln von Publikumsgesellschaften ein gebranntes Kind. Economiesuisse hatte es im vergangenen Jahrzehnt vor allem wegen des Widerstands gewisser Grosskonzerne versäumt, rechtzeitig die Aktionärsabstimmung über den Vergütungsbericht zum Standard zu machen. Der Grosserfolg der «Abzocker-Initiative» war die Quittung dafür. Nun sieht sich die Wirtschaft bei einem anderen Thema – Vertretung der Frauen – wieder mit einer steigenden Regulierungslust der Politik konfrontiert, steht doch die Idee einer Frauenquote von mindestens 30% für Verwaltungsräte zur Diskussion.

Aus liberaler Sicht ist ein solch weitgehender Eingriff in die Gestaltungsfreiheit von Unternehmen nicht zu rechtfertigen – ebenso wenig wie eine Quote für Ältere, Tessiner, Nichtakademiker, Brillenträger oder für die Leisen (welche im Leben gegenüber den Lauten leider oft diskriminiert sind).

Vielen Unternehmen könnte eine stärkere Frauenvertretung auf der Chefetage wohl guttun, doch man muss die Firmen nicht zu ihrem Glück zwingen. Es wirkt immer anmassend zu behaupten, den Weg zum Glück des anderen besser zu kennen als der Betroffene selbst. Bewegt sich die Wirtschaft aber in der Frauenfrage überhaupt nicht, droht erneut ein stärkerer Eingriff via Gesetzeshammer.
Economiesuisse und die Frauenfrage

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

Harm Bengen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.