Diskriminiert Maschinenindustrie Frauen?

Gemäss einer Erhebung des Bundes werden Frauen in der Maschinenbranche lohnmässig diskriminiert. Der Schluss sei völlig falsch, kritisiert Kareen Vaisbrot, Geschäftsleitungsmitglied beim Verband Swissmem. Es gebe keine Diskriminierung in der Branche.

Frauen verdienen im Schnitt immer noch deutlich weniger als Männer. Doch nicht jeder Lohnunterschied ist eine Diskriminierung. Die Lohnungleichheit lässt sich teilweise durch strukturelle Faktoren wie Unterschiede im Bildungsstand, Anzahl Dienstjahre oder ausgeübte Kaderfunktion erklären. Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat in einer Studie die objektiv unerklärbaren Lohnunterschiede herausgefiltert und kommt zum Schluss dass die unerklärte Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen in der Privatwirtschaft durchschnittlich 678 Fr. pro Monat ausmacht. Besonders ausgeprägt ist der diskriminierende Unterschied gemäss der Studie in der Maschinenindustrie. In dieser Branche verdienten Frauen monatlich unerklärte 972 Franken weniger als Männer.

Den Vorwurf der Diskriminierung weist Kareen Vaisbrot, Geschäftsleitungsmitglied und Leiterin Arbeitgeberpolitik beim Maschinenindustrieverband Swissmem, zurück. Die Statistik des BfS sei untauglich, hält sie im Video-Interview der NZZ-Serie «Wirtschaft im Fokus» fest. Es fehlten wichtige Kriterien. Zudem würden Äpfel mit Birnen verglichen.

Die Maschinenbranche lasse seit über 10 Jahren die Saläre vergleichen. In diesem Vergleich würden 86’000 Saläre mit über 270 Funktionsbeschreibungen und 26 Kriterien für die Lohnfindung berücksichtigt. Der Schluss dieser eigenen, umfangreichen Untersuchung sei klar: «Frauen werden in der Maschinenindustrie nicht diskriminiert», hält Vaisbrot fest.
Maschinenindustrie diskriminiert Frauen nicht
Gleicher Lohn

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.