25 Banken sind durch Europas Stresstest gefallen

Unter ihnen befindet sich auch die Münchener Hypothekenbank. Aus Italien sind insgesamt neun Banken durch den Stresstest gefallen.

Welche Institute konkret den Test nicht bestanden haben und nacharbeiten müssen, teilte die EZB zunächst nicht mit. Aus Deutschland mussten sich neben den beiden größten Geldhäusern, der Deutschen Bank und der Commerzbank, auch die Landesbanken der Belastungsprobe stellen. Diese bestand aus einer intensiven Prüfung riskanter Posten in den Bilanzen und einem Stresstest. Bei diesem mussten die Institute beweisen, dass sie auch einen schweren Einbruch der Konjunktur überstehen könnten, ohne mit Steuergeld aufgefangen zu werden.

Beim Stresstest zeigte sich nach Angaben der EZB, dass das Eigenkapital aller geprüften Banken zusammen im schlimmsten durchgespielten Fall – einem massiven Einbruch der Konjunktur – um 263 Milliarden Euro zurückgehen würde. Dies entspricht einem Rückgang der Eigenkapitalquote von 12,4 Prozent auf 8,3 Prozent. Beim Bilanzcheck (Asset Quality Reviews) zeigte sich, dass in den Bilanzen der Banken deutlich mehr faule Kredite schlummern als bislang angenommen – insgesamt 879 Milliarden Euro. Das sind 136 Milliarden Euro mehr als bislang angenommen.

Insbesondere italienische Banken sind betroffen. Nach Angaben der EZB haben aus Italien die Banken Montepaschi die Siena, Carige, Creval, Banco Popolare, Popolare di Milano, Popolare di Sondrio, Popolare di Vicenza, Veneto Banca und Credito Valtellinese den Stresstest nicht bestanden.

Aus Österreich ist die Volksbanken AG (ÖVAG), aus Spanien die Liberbank, aus Griechenland die Eurobank Ergasias, die Piraeus Bank und die National Bank of Greece, aus Slowenien die Banken NLB und NKBM, aus Belgien die Dexia Bank und AXA Bank Europe, aus Zypern die Hellenic Bank und die Bank of Cyprus, aus Irland die Permanent tsb, aus Bulgarien die Cooperative Central, aus Portugal die Banco Comercial Português und aus Frankreich die Caisse de Refinancement de l’Habitat (CRH) durchgefallen.

Das größte Loch in der Bilanz hätte nach der von den Prüfern simulierten Wirtschaftskrise die traditionsreiche Banca Monte dei Paschi mit allein 2,1 Milliarden Euro. Sie hätte als einziger Stresstest-Teilnehmer ihr Kapital nach der Krise restlos aufgebraucht. Dahinter folgen die griechische Eurobank (1,76 Milliarden Euro) und die portugiesische Millennium BCP (1,15 Milliarden Euro).

Bei der Bilanzprüfung war der Stichtag der 31. Dezember 2013. Zahlreiche Banken haben allerdings bereits durch die Aufnahme von Kapital oder die Einbehaltung von Gewinnen ihre Bilanzen zusätzlich gestärkt – nach Angaben der EZB seit Mitte 2013 um etwa 200 Milliarden Euro. Banken, die beim Stresstest Probleme bekamen, haben bis zu neun Monate Zeit, die Löcher in ihrer Kapitaldecke zu stopfen.
Diese 25 Banken sind durch Europas Stresstest gefallen

Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

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