Ein manipulierter Crash ist nicht ausgeschlossen
Seit einiger Zeit sind die Börsen anfällig für Preismanipulationen. Dieser Umstand kann Privatanleger viel Geld kosten.
Korrigierende und mässigende Einflussfaktoren haben in den letzten Jahren einen enormen Bedeutungsverlust erfahren. Diese Entwicklung hat sich in den letzten sechs Monaten insbesondere aufgrund der Massnahmen des Fed noch einmal deutlich verschärft. Aber ein derart ungesundes Finanzsystem begünstigt Übertreibungen und Marktmanipulationen. Dass nur Softbank auf das sich aufschaukelnde Herdenverhalten an den Börsen setzt, um Kurse zu manipulieren, ist sehr unwahrscheinlich.
Daraus ergibt sich für Anleger ein sehr beunruhigender Umstand. Es gibt nicht nur die Manipulationsstrategie «pump and dump», sondern auch eine mit dem Namen «short and distort». Dabei geht es nicht darum, die Kurse in die Höhe zu treiben, sondern die Kurse crashen zu lassen. Je länger die Kurse hoch bleiben, desto attraktiver könnte eine Crash-auslösende Kursmanipulation für einige der grossen Player werden. Angesichts der ungesunden Märkte, der zunehmenden Volatilität und der steigenden Gefahr durch mögliche Short-and-distort-Manipulationen ist klar: Langfristig orientierte Buy-and-hold-Investoren sollten sich weiterhin sehr defensiv ausrichten.
Die gegenwärtige Verfassung der Börsen legt nahe, dass Anleger in der nächsten Zeit mit zahlreichen kleineren oder auch grösseren Crashs rechnen müssen. Insbesondere bis zu den Präsidentschaftswahlen in den USA wird die Volatilität erhöht bleiben…..NZZ.CH