Die Bürger am Kampf gegen Korruption beteiligen

Der erste Workshop, der die Bürger lehren will, wie man Fälle von Korruption und von kriminellen Handlungen überhaupt in seinem persönlichen Umfeld erkennt (Cittadinanza monitorante e anticorruzione civica) wurde erfolgreich abgeschlossen.

Die no-profit-Organisationen „Gruppo Abele“ und „Libera“ (beide gegründet und geleitet von Don Luigi Ciotti) und der Masterstudiengang „Analyse, Vorbeugung und Kampf gegen die organisierte Kriminalität“ der Universität Pisa haben vom 14.-16. Juli des Jahres in einem ehemaligen Kloster in der Provinz Turin einen Workshop abgehalten, an dem ca. 100 Personen teilgenommen haben, darunter zahlreiche Studenten.

Verschiedene hochrangige Experten unterrichteten die Teilnehmer z.B. darüber, wie die öffentliche Hand Gelder verwaltet und einsetzt, wie die staatlichen Ausschreibungen funktionieren, und wie man die der Mafia beschlagnahmten Besitztümer verwaltet.
Link zum Programm Carica il Programma

„Die Bürgerschaft insgesamt und einzelne Personen können bei der Bekämpfung der Korruption eine entscheidende Rolle spielen“ betonte Raffaele Cantone, Richter und seit zwei Jahren Präsident der nationalen Antikorruptionsagentur Anac.
Wie kann man die Bürger in den Kampf gegen die Korruption einbinden, durch die nach einer Studie der Universität Bologna dem italienischen Staat jährlich 585 Milliarden Euro entgehen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Leonardo Ferrante, Referent von Libera, in seinem Eingangsvortrag: „Das Recht zu wissen, das die Gesetze zur Transparenz anerkennen (1), reicht nicht aus! Um selber einen Beitrag leisten zu können, ist es notwendig zu wissen, wie man dieses Recht in die Tat umsetzt, wie man eine ausgedehnte Kontrolle ausübt, die die staatliche Kontrolle nicht ersetzen, sondern ergänzen soll.“

Ergänzend dazu organisiert eine Unterorganisation von Libera „E`state Liberi“ ein fünftägiges Camp in Castel Volturno mit dem Titel: „Erkenne und bekämpfe die Korruption“

(1) Das Gesetz FOIA (Freedom of Information Act) wurde im Januar 2016 vom italienischen Parlament gebilligt und nach Interventionen verschiedener Organisationen im Mai 2016 verbessert: Es verpflichtet die Behörden, den Bürgern auf Anfrage kostenlosen Zugang zu den einen Vorgang betreffenden Informationen zu geben, also „das Recht zu wissen

max-fraparentesi.blogspot.it

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Eva Klose/ Antikorruption
Eva Klose Porträt

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