Debatten um die Zinswende

Weltwirtschaft und Finanzmärkte. Die Frage, wann in den USA die Zinswende eingeleitet wird, beschäftigt die Märkte weiterhin. Eine Gruppe um Jean-Claude Trichet warnt vor einer Überlastung der Geldpolitik.

Andreas Uhlig berichtet: Die Debatte an den Finanzmärkten über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank hält an. Ob und wann das Fed die schon seit geraumer Zeit angekündigte Zinserhöhung vornehmen wird, ist nicht nur für die Wirtschaft und die Märkte der USA von Bedeutung, sondern dürfte sich auch anderswo auswirken – insbesondere auf die Devisen-, Kapital- und Aktienmärkte. Auf grosse Beachtung in Marktkreisen gestossen sind deshalb Äusserungen von zwei Mitgliedern des gegenwärtig unterbesetzten Board of Governors, die ein Abwarten empfehlen und auch im für die Zinspolitik zuständigen Fed-Offenmarktausschuss FOMC stimmberechtigt sind…

Um den Anschein von Stabilität zur Realität zu machen, müssten die Wurzeln der Krise beseitigt werden: exzessive Kreditschöpfung und Verschuldung. Probleme dieser Art könnten oft nur durch andere Institutionen als die Zentralbanken gelöst werden. Damit strukturelle Schwächen beseitigt werden könnten, seien auch die Regierungen und der Privatsektor gefordert.

Staatsschulden abschreiben?
Freya Beamish von Lombard Street Research fragt derweil, ob man zur Lösung der Schuldenprobleme nicht einfach die Staatspapiere abschreiben könnte, die von den Notenbanken aufgekauft worden sind. Anhand bilanztechnischer Überlegungen kommt sie zu einem verneinenden Schluss. Zudem sollten die Marktteilnehmer bedenken, dass Notenbanken mit abgeschriebenen Staatsanleihen nicht intervenieren können, falls die Wirtschaft zu heiss laufe.
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